Rekord bei Feldhasen in Deutschland: Es sind so viele wie seit zwei Jahrzehnten nicht. Das freut nicht nur zu Ostern.

In Deutschland gibt es aktuell eine Rekordzahl an Feldhasen. Auf Wiesen und Feldern lebten im Frühjahr 2023 laut Deutschem Jagdverband im Schnitt 19 Feldhasen pro Quadratkilometer. Das ist der höchste Wert seit Beginn der Zählung vor zwei Jahrzehnten.

Besonders hasenreich ist demnach das nordwestdeutsche Tiefland. Dort leben durchschnittlich 28 Tiere pro Quadratkilometer. Gezählt haben Jägerinnen und Jäger in mehr als 400 Referenzgebieten – und zwar nachts, mit genormten Scheinwerfern auf genau festgelegten Strecken.

Im Jahresverlauf 2023 wuchs der Feldhasenbestand insgesamt um 15 Prozent, was laut Jagdverband zwei Prozentpunkte mehr waren als im Jahr davor. Besonders hoch fiel der Zuwachs im Süden und Südwesten Deutschlands aus, wo es ausgesprochen warm und sonnig war. Im Nordosten und Osten war es zwar auch warm, allerdings wechselten sich starke Trockenheit und Regen ab. Für den Feldhasennachwuchs ist nasskalte Witterung in den ersten zwei Lebenswochen eine Gefahr.

Für Feldhasen sind vor allem Brachen mit unterschiedlichen Wildkräutern wichtig als Futtergrundlage. Sie ernähren sich von Wildpflanzen wie Baldrian, Löwenzahn oder Wilder Möhre. Deshalb bedeute jede neue Brachfläche für Feldhasen, aber auch für andere Arten wir Rebhuhn oder Feldlerche einen Gewinn an Lebensraum, erklärte der Jagdverband.

Und was haben die Hasen mit Ostern zu tun?

Der Hase ist seit Jahrhunderten ein Fruchtbarkeitssymbol, denn er ist eines der ersten Tiere, die im Frühling Nachwuchs bekommen. Mit bis zu 20 Jungen im Jahr ist er auch ein sehr fruchtbares Tier.

Hasen und Ostern gab es übrigens schon lange vor dem Christentum: Hasen galten als Boten der germanischen Frühlings- und Fruchtbarkeitsgöttin Ostara. Als sich später im germanischen Raum das Christentum durchsetzte, wurden heidnische Feste besetzt und christlich umgedeutet. So wurde auch das Fest der Ostara zum Auferstehungsfest Christi. Der Name Ostern entstand und brachte beides zusammen.

Seit dem frühen Mittelalter gilt der Hase allerdings auch selbst als ein Symbol der Auferstehung Christi, weil Wildhasen beim Schlafen nie die Augen schließen. Genauso wache Christus über die Gläubigen.

Erstmal erwähnt wurde die Fabel vom Hasen, der Eier lege und zu Ostern verstecke, in einer Schrift aus dem Jahr 1682. Aber erst im 19. Jahrhundert setzte sich der Hase als Osterei-Bringer in Deutschland durch. Vor allem die Spielzeug- und Süßwarenindustrie verhalf ihm zum Siegeszug. Davor brachten in Deutschland meist Eierdiebe wie der Fuchs oder der Hahn die Eier, in der Schweiz ist es der Kuckuck.

In Finnland bringen Hexen Süßigkeiten und in Australien ist es ein Beuteltier namens „Bilby“, denn Hasen und Kaninchen gelten dort als Plage. Noch brutaler geht Neuseeland zu Ostern mit Hasen um: Dort gibt es die Osterhasenjagd. Das ganze Osterwochenende dürfen Jäger auf Hasen und Kaninchen Jagd machen, weil sich die Tiere sonst zu schnell vermehren.

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