Seit der ersten Folge gehört er zur ARD-Serie „Sturm der Liebe“. Ob ein baldiger Abschied für Sepp Schauer infrage kommt, hat er t-online verraten.

Kaum eine Telenovela im deutschen Fernsehen ist so erfolgreich wie „Sturm der Liebe“. Seit 2005 läuft die Serie im Ersten und zieht montags bis freitags um 15.10 Uhr Millionen Zuschauer vor die Bildschirme. Von Anfang an mit dabei: Sepp Schauer. Seit fast 20 Jahren spielt er die Rolle des Alfons Sonnbichler.

Während sich viele seiner gleichaltrigen Kollegen in den Ruhestand verabschieden, steht der 74-Jährige weiterhin vor der Kamera. Doch wie lange noch? Ob er sich einen baldigen Abschied von „Sturm der Liebe“ vorstellen kann und wann er freiwillig gehen würde, hat Sepp Schauer t-online im Interview erzählt.

t-online: Herr Schauer, Sie sind seit dem ersten Tag beim „Sturm“. Was hat sich seither für Sie verändert?

Sepp Schauer: Ich bin älter geworden (lacht). Der Drehablauf ist im Großen und Ganzen gleich geblieben. Wir sind jetzt nur noch etwas schneller. Damals haben wir pro Tag eine Folge gedreht. Das machen wir heute auch, aber unser Drehschluss ist jetzt um 19.15 Uhr statt um 20.00 Uhr. Pro Szene haben wir ungefähr fünfundzwanzig Minuten Zeit. Das ist schon sportlich.

Es gab immer mal wieder Gerüchte, dass die Serie eingestellt wird. Wie ist der aktuelle Stand?

Wenn es irgendwann so weit sein sollte, liegt das sicher nicht an den Zuschauern, sondern eher am Geld. Ein fiktionales Programm ist teurer als etwa eine Kochshow. Es wird auch immer wieder ein Thema sein, aber wir sind alle sehr positiv eingestellt und spielen so, dass man die Serie einfach nicht absetzen kann (lacht).

Und ein baldiger Abschied für Sie ist auch nicht in Sicht?

Auf keinen Fall. Mir geht es hier sehr gut. Ich habe ein gutes Standing beim Publikum und in der Produktion. Warum sollte ich gehen? Es sei denn, ich kann mir meinen Text nicht mehr merken, dann hat das auch einen substanziellen Grund und ich wäre der Erste, der aufhört. Bestimmt hätte ich auch ohne den Sturm zu tun, aber ich fühle mich wohl hier. Wenn ich auf das Bavaria-Gelände fahre, fühlt es sich an wie mein Zweitwohnsitz.

Die Ehe von Alfons und Hildegard Sonnbichler wird von allen bewundert. Was ist ihr Erfolgsrezept?

„Ich pfeife auf diese Ehe und gehe weg“ ist für die Sonnbichlers keine Option – auch bei Krisen. Harmonie ist ihnen ganz wichtig, wie mir auch privat.

Mit Ihrer eigenen Frau sind sie jetzt im verflixten siebten Ehejahr. Wie läuft das?

Ich bin seit 24 Jahren mit meiner Frau zusammen. Geheiratet haben wir aber erst viel später. Es stimmt, dass wir uns im verflixten siebten Jahr befinden, aber bis jetzt funktioniert es noch prima. Ich habe auch keine großen Bedenken. Ich war zwar kein ausgewiesener Fan der Ehe, aber wenn alles stimmt und alles funktioniert, worauf soll man dann warten?

Hatten Sie denn Angst, dass sich durch die Heirat etwas ändern würde?

Wir hatten beide ein wenig Angst, denn wir haben das bei einigen Paaren in unserem Umfeld erlebt. Sie waren glücklich zusammen und haben sich zwei Jahre nach der Hochzeit scheiden lassen, weil sich vielleicht auch die Erwartungshaltung des einen oder anderen verändert, wenn man heiratet. Manche denken dann: Jetzt gehört der Partner mir. Das darf man natürlich nicht denken, denn der Mensch bleibt immer noch ein eigenständiges Wesen.

Wie unterscheidet sich ihre Ehe von der der Sonnbichlers?

Unsere Ehe ist nicht ganz so harmonisch (lacht). Wir diskutieren schon etwas intensiver, aber mir ist wichtig, dass man im Streit nichts sagt, was man nicht mehr zurücknehmen kann. Man muss sowohl bei einer Diskussion als auch bei einem Streit eine gewisse Streitkultur haben. Gott sei Dank müssen Frauen nicht mehr wie vor über 80 Jahren alles mitmachen, weil sie dem Mann auf Gedeih und Verderb ausgeliefert sind. Meine Frau und ich sind immer beschäftigt. Sie schreibt jede Woche eine Kolumne, verfasst ihre und meine Bühnenprogramme und arbeitet auch als Schauspielerin. Und ich bin beim Sturm fest angestellt. Es passt alles!

Aktie
Exit mobile version