Die gute Nachricht: Überwiegend heilt Gürtelrose folgenlos aus. Knapp ein Drittel der Erkrankungen führt jedoch zu Komplikationen, am häufigsten in Form von länger anhaltenden, mehr oder minder starken Nervenschmerzen. Etwa drei bis fünf Prozent der Menschen mit Gürtelrose entwickeln eine schwer ausgeprägte Post-Zoster-Neuralgie.

Ein entscheidender Risikofaktor für Komplikationen bei Gürtelrose ist ein höheres Alter: Bis zur Hälfte aller Fälle von Post-Zoster-Neuralgie tritt bei über 60-Jährigen auf, wohingegen Kinder nur selten betroffen sind. Besonders hoch ist das Risiko für anhaltende Nervenschmerzen zudem, wenn das Immunsystem geschwächt ist oder wenn Gürtelrose aufs Auge oder Ohr übergreift.

Eines vorweg: Es gibt keine Mittel, mit denen eine Post-Zoster-Neuralgie heilbar wäre. Die Therapie zielt nur darauf ab, die Schmerzen zu lindern, bis diese von selbst verschwinden. Das ist allerdings oft schwieriger, als es klingt.

Denn gängige rezeptfreie Schmerzmittel (wie Ibuprofen und Paracetamol) sind zur Behandlung der Post-Zoster-Neuralgie eher ungeeignet: Zumindest bei Erwachsenen bleiben sie gegen Nervenschmerzen selbst in höherer Dosierung häufig wirkungslos.

Darum ist es sinnvoll, bei Nervenschmerzen nach Gürtelrose baldmöglichst ärztliche Hilfe zu suchen. Fachleute empfehlen, eine Post-Zoster-Neuralgie zunächst mit einem Mittel gegen epileptische Anfälle (Pregabalin oder Gabapentin) zu behandeln – eventuell zusammen mit einem Antidepressivum.

Alternativ oder zusätzlich können Schmerzpflaster mit dem Wirkstoff Lidocain oder Capsaicin zum Einsatz kommen, um die Schmerzen örtlich zu lindern. Bessert sich die Post-Zoster-Neuralgie durch diese Therapie nicht, verschreiben Ärztinnen und Ärzte mitunter auch ein Opioid.

Spätestens wenn trotz medikamentöser Schmerzbehandlung kaum oder keine Besserung der Post-Zoster-Neuralgie eintritt, sind Spezialisten oder Spezialistinnen für Schmerztherapie gefragt. Betroffene können sich dann beispielsweise an eine entsprechende fachärztliche Praxis oder ein zertifiziertes Schmerzzentrum wenden.

Da sich manchmal eine Post-Zoster-Neuralgie durch keine Behandlung wirksam lindern lässt, ist es umso wichtiger, ihr nach Möglichkeit vorzubeugen. Dazu raten Fachleute häufig, Gürtelrose und die damit verbundenen Schmerzen frühzeitig behandeln zu lassen. (Wie diese Behandlung aussehen kann, erfahren Sie hier.)

Tatsächlich kann der schnelle Einsatz wirksamer Medikamente gegen das ursächliche Virus und die Beschwerden die Heilung von Gürtelrose beschleunigen. Dass sich damit auch einer Post-Zoster-Neuralgie vorbeugen lässt, ist jedoch nicht sicher nachgewiesen.

Den bestmöglichen Schutz vor einer Post-Zoster-Neuralgie bietet die Impfung gegen Gürtelrose: Zwar können auch Geimpfte noch erkranken, doch das Risiko hierfür ist deutlich geringer als bei Ungeimpften.

Daher zählt die Gürtelrose-Impfung mit einem Totimpfstoff zu den empfohlenen Standardimpfungen für alle Personen ab 60 Jahren. Manche Menschen sollten sich laut Impfempfehlungen schon ab 18 Jahren impfen lassen – nämlich wenn ihr gesundheitliches Risiko durch eine Grunderkrankung oder eine Behandlung erhöht ist, etwa durch:

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