Traditionsunternehmen aus Baden-Württemberg
Maschinenbauer EMAG will 455 Stellen streichen
09.11.2025 – 22:09 UhrLesedauer: 2 Min.
Der Maschinenbauer EMAG in Salach kündigt an, 455 Stellen in Deutschland abzubauen. Hauptgrund sind die anhaltend schwache Auftragslage und wirtschaftliche Unsicherheiten.
Der Maschinenbauer EMAG mit Sitz in Salach (Baden-Württemberg) plant den Abbau von insgesamt 455 Arbeitsplätzen an seinen deutschen Standorten. Besonders betroffen ist der Hauptsitz im Kreis Göppingen, an dem nach Angaben der IG Metall Göppingen-Geislingen rund 300 Stellen gestrichen werden sollen. Das teilte das Unternehmen am 5. November mit.
EMAG wurde 1867 gegründet und ist auf die Produktion von Werkzeugmaschinen für die Automobilindustrie und andere Industriezweige spezialisiert. Derzeit beschäftigt das Unternehmen weltweit rund 2.500 Menschen, davon etwa 1.500 in Deutschland. Bereits im vergangenen Jahr hatte EMAG am Hauptsitz 124 Stellen abgebaut.
Als Grund für die Einschnitte nennt das Unternehmen die anhaltend schwache Auftragslage. Der Verband Deutscher Werkzeugmaschinenfabriken (VDW) verzeichnete für die Branche im dritten Jahr in Folge rückläufige Auftragseingänge. Für das erste Halbjahr 2025 meldet der Verband ein Minus von fünf Prozent – in Deutschland liegt der Rückgang laut VDW sogar bei rund 17 Prozent. Weitere Belastungsfaktoren sind internationale Handelskonflikte, eine schwache Konjunktur in China sowie Investitionszurückhaltung in Europa.
„Die aktuelle Marktsituation zwingt uns zu schwierigen, aber notwendigen Entscheidungen“, sagte Markus Clement, CEO der EMAG Gruppe. Man müsse die Organisation an das geringere Auftragsvolumen anpassen, um die Handlungsfähigkeit des Unternehmens zu sichern.
Kritik kommt von der IG Metall. Die Gewerkschaft bemängelt, dass der Sozialplan ohne ihre Beteiligung verhandelt worden sei. „Wer in der Krise auf Alleingänge setzt, riskiert nicht nur soziale Härten, sondern auch das Vertrauen der Belegschaft“, so Michael Kocken, Erster Bevollmächtigter der IG Metall Göppingen-Geislingen. Nach Gewerkschaftsangaben sieht der vorgelegte Sozialplan keine Abfindungen vor, sondern lediglich den Wechsel in eine Transfergesellschaft.











