Übersahen es die Ermittler?
Fall Fabian: Plötzlich tauchen verdächtige Gegenstände auf
Aktualisiert am 10.11.2025 – 06:55 UhrLesedauer: 3 Min.
Mehrfach suchten Ermittler der Polizei den Fundort der Leiche des achtjährigen Fabian ab. Doch nun tauchen gleich mehrere verdächtige Gegenstände dort auf.
Am 10. Oktober wurde der achtjährige Fabian aus Güstrow in Mecklenburg-Vorpommern als vermisst gemeldet, vier Tage später wurde seine Leiche gefunden. Am vergangenen Freitag wurde schließlich eine Tatverdächtige in dem Mordfall festgenommen. Die Frau schweigt bislang zu den Vorwürfen. Das sagte der Rostocker Oberstaatsanwalt Harald Nowack.
Die 29-Jährige wird beschuldigt, den Jungen getötet und die Leiche später an einem Tümpel in der Nähe von Klein Upahl (Mecklenburg-Vorpommern) abgelegt und angezündet zu haben. Sie steht unter dringendem Mordverdacht. Angaben zu ihrer Identität und möglichen Hintergründen der Tat haben die Behörden bislang nicht gemacht.
Wie t-online unter Berufung auf andere Medien berichtete, soll es sich bei der Tatverdächtigen um die Ex-Freundin des Vaters von Fabian, Gina H., handeln. Das Amtsgericht Rostock erließ am Freitag einen Haftbefehl gegen die 29-Jährige. Sie befindet sich derzeit in Untersuchungshaft.
Laut Aussage ihres Pflichtverteidigers macht Gina H. derzeit von ihrem Recht auf Aussageverweigerung Gebrauch. Dazu habe er ihr geraten, sagte der Anwalt im Interview mit RTL. Der Verdacht gegen die Frau ergibt sich den Ermittlern zufolge aus den Indizien, die die Ermittler gesammelt haben. Diese sind offenbar so schwerwiegend, dass ein Richter der Verdächtigen den Haftbefehl eröffnete. Ob die Beweismittel letztlich auch für eine Verurteilung vor Gericht ausreichen, kann nur im Verfahren selbst geklärt werden.
Doch inzwischen kommen auch kritische Fragen an der Arbeit der Mordkommission Rostock auf. So berichtete die Zeitung „Bild am Sonntag“ von einem verdächtigen Gegenstand, der im Gras rund um den Fundort der Leiche Fabians gelegen haben soll. Am 16. Oktober, zwei Tage nachdem die Polizei den Fundort an einem Tümpel im Landkreis Güstrow gesichert hatte, fanden „Bild“-Reporter demnach einen weißen Reißverschluss-Zipper mit einem „G“ darauf.
Die Reporter machten die Ermittler offenbar auf den Fund aufmerksam, stellten sogar ein Bild des Zippers zur Verfügung. Doch auch vier Tage später, am 20. Oktober, soll das Fundstück immer noch am Fundort in der Nähe des Tümpels im mecklenburgischen Ort Klein Upahl gelegen haben. „Bild“ kontaktierte daraufhin die Staatsanwaltschaft, meldete den Fund erneut, wie die Zeitung schreibt. Doch wieder passierte angeblich nichts. Laut Angaben der Staatsanwaltschaft Rostock wurde der Fund des Zippers abgeklärt, „und es wurde festgestellt, dass es keinerlei Tatbezug hat“.








