MDR-Beitrag zum goldenen Mercedes von Wolfgang Vogel:

Vielen Menschen verhalf seine Arbeit zur Freiheit, und dennoch ist Vogels Arbeit bis heute umstritten. Er sei ein Menschenhändler gewesen, so lautet der Vorwurf, zumal einer mit besten Verbindungen zur Stasi und zur Spitze des DDR-Apparates, bis hin zu Erich Honecker.

Aber auch in den Westen pflegte Vogel enge Kontakte. So traf er sich regelmäßig mit Herbert Wehner, als dieser Bundesminister für gesamtdeutsche Fragen war, ebenso mit Helmut Schmidt, auch über dessen Amtszeit hinaus. Der Draht zur Bundesregierung riss nie ab. Daher war es auch Wolfgang Vogel, der 1989 eine wichtige Rolle bei den Vorkommnissen in der Prager Botschaft einnahm. Damals an seiner Seite: Gregor Gysi. Die beiden halfen bei der Vermittlung, als ausreisewillige DDR-Bürger vor der bundesdeutschen Botschaft kampierten.

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Quelle: t-online

Nach der Wiedervereinigung wurde Vogel in mehreren Punkten, unter anderem wegen Erpressung ausreisewilliger DDR-Bürger, angeklagt. Dabei räumte er ein, zeitweise inoffiziell für das Ministerium für Staatssicherheit (MfS) gearbeitet zu haben.

1996 wurde er wegen Meineids und Falschbeurkundung verurteilt. Von allen anderen Anklagepunkten, wie dem Vorwurf, er sei ein Stasi-Offizier im besonderen Einsatz (OibE) gewesen, wurde Vogel 1998 freigesprochen.

2008 starb er im Alter von 82 Jahren. Überliefert ist von ihm der Satz: „Meine Wege waren nicht weiß und nicht schwarz. Sie mussten grau sein.“

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