Nicht immer reichen ein verändertes Stressmanagement und eine bewusstere Ernährung aus, die Reizmagen-Symptome hinreichend zu lindern. Dann können spezielle Reizmagen-Medikamente zur Anwendung kommen. Die verschiedenen Wirkstoffe helfen unter anderem dabei, das Nervensystem im Magen zu beruhigen, die Magenmotorik anzuregen und die Überempfindlichkeit des Magens zu reduzieren. Dazu gehören pflanzliche Präparate, beispielsweise mit Pfefferminzöl, Kamillenöl, Fenchelöl und Kümmelöl. Sie wirken krampflösend, entzündungshemmend und schmerzlindernd.
Ebenso können Antazida, Protonenpumpenhemmer (PPI) sowie H2-Rezeptor-Antagonisten eingenommen werden, um die Beschwerden zu lindern. Antazida neutralisieren die Magensäure und lindern Magenbeschwerden wie Sodbrennen, Aufstoßen und Völlegefühl. Protonenpumpenhemmer reduzieren die Produktion von Magensäure und können bei Magenreizungen entlastend wirken. H2-Rezeptor-Antagonisten verringern ebenfalls die Magensäurebildung.
Prokinetika fördern die Magenbewegung und damit die Magenentleerung. Dadurch wirken sie bei Völlegefühl und Übelkeit unterstützend. Unter Umständen kann es im individuellen Fall empfehlenswert sein, niedrigdosiert die Gabe eines Antidepressivums in Erwägung zu ziehen, um das überreizte Nervensystem in Magen und Darm zu beruhigen. Insbesondere, wenn Stress oder Angst die Beschwerden verstärken.
„Besteht eine Infektion des Magens mit dem Helicobacter-pylori-Bakterium, sollte diese mit Antibiotika behandelt werden. Liegt zeitgleich eine andere Erkrankung vor, etwa ein Reizdarm oder psychische Probleme wie Depressionen, ist es wichtig, diese ebenfalls zu therapieren“, sagt Madisch.
Der Facharzt für Innere Medizin und Gastroenterologie rät, bei länger anhaltenden Magenbeschwerden ohne erkennbare Ursache oder bei sich verstärkenden bestehenden Reizmagenbeschwerden immer einen Arzt aufzusuchen. Unter Umständen kann eine ernste Erkrankung die Ursache der Symptome sein.
