Der glänzende Stern wird 50

Der Mercedes, der den Golf vom Thron stieß


Aktualisiert am 08.11.2025 – 16:02 UhrLesedauer: 2 Min.

Mercedes W 123: 1980 war er erfolgreicher als der Golf. (Quelle: xWirestockx via imago-images.de)

Millionenfach gebaut, heiß begehrt und noch immer ein Symbol für Qualität: Der Mercedes W 123 prägte das Gesicht der Marke. Bis heute hat er nichts von seiner Strahlkraft verloren. Nun wird der Klassiker 50.

Er war ein Kassenschlager und gleichzeitig Mangelware: Der Mercedes W 123 schrieb zwischen 1975 und 1986 Automobilgeschichte. Über 2,7 Millionen Fahrzeuge liefen vom Band, darunter Limousinen, Coupés und Kombis. Heute ist er ein gesuchter Oldtimer.

Viele Varianten, ein Erfolg: Zunächst kam die klassische Limousine auf den Markt, anderthalb Jahre später folgten Coupé und Kombi (T-Modell). Hinzu kamen Fahrgestelle mit normalem und verlängertem Radstand, die häufig als Basis für Kranken- oder Leichenwagen dienten.

Die Nachfrage war enorm: Lieferzeiten von bis zu drei Jahren waren keine Seltenheit. Wer schneller einen W 123 wollte, zahlte bis zu 5.000 Mark über Listenpreis – auch bei Jahreswagen. Der Vorgänger W 114 (/8) blieb deshalb nach Einführung des W 123 noch fast ein Jahr lang im Programm. Er war im Taxigewerbe weiterhin gefragt und obendrein günstiger. Je nach Version kostete er bis zu 2.400 Mark weniger als der Nachfolger.

Schon an den Scheinwerfern unterschied man die Modellvarianten: Schwächere Motoren erkennt man an den runden „Ochsenaugen“-Scheinwerfern, die stärkeren Modelle und Coupés an den rechteckigen Halogenleuchten. Mit der Modellpflege von 1982 wurden Rechteckscheinwerfer Standard.

Unverändert blieb eines: Die Preise des W 123 stiegen rasant. Schon wenige Extras verdoppelten die Kosten. Das Basismodell kostete knapp 19.000 Mark. Ein voll ausgestatteter 300 TD Turbodiesel brachte es im letzten Baujahr auf fast 80.000 Mark. Und wer zusätzlich das Becker-Autotelefon orderte, musste weitere 20.000 Mark hinzurechnen. Damit war ein Kombi so teuer wie drei Basisversionen der S-Klasse.

Auch technisch setzte Mercedes Maßstäbe. Ab 1980 war das Antiblockiersystem erhältlich, ab 1982 ein Fahrerairbag. Auf Sonderwunsch ging es noch weiter: Der W 123 erhielt als erstes Auto weltweit einen pyrotechnischen Beifahrerairbag – allerdings nur in Kombination mit dem Fahrerairbag.

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