Weihnachtsmarkt-Anschlag

Familie des getöteten Neunjährigen meidet Prozess

08.11.2025 – 13:14 UhrLesedauer: 2 Min.

Gerichtsgebäude vom Landgericht Magdeburg: Entstanden für den Prozess gegen den Attentäter vom Magdeburger Weihnachtsmarkt. (Quelle: IMAGO/Zoonar.com/Axel Kammerer/imago)

In der nächsten Woche beginnt der Prozess gegen den Amokfahrer vom Magdeburger Weihnachtsmarkt. Die Eltern des getöteten Jungen aus dem Landkreis Wolfenbüttel sind nicht dabei.

Die Eltern des neunjährigen Todesopfers vom Magdeburger Weihnachtsmarkt-Anschlag werden beim Prozessauftakt am Montag nicht im Landgericht erscheinen. Die Mutter erklärte im Interview mit der „Braunschweiger Zeitung“, sie könne dem Verfahren psychisch nicht standhalten. „Ich möchte vom Prozess am liebsten gar nichts sehen oder hören“, sagte die 39-Jährige.

Der Lebensgefährte der Mutter zieht eine spätere Teilnahme in Betracht. „Vielleicht fahre ich nach Magdeburg, wenn das Urteil ansteht“, sagte der 35-Jährige. Die Familie befinde sich in einer schwierigen Lage. „Wir leben zurzeit von Tag zu Tag und wissen nicht, was wir morgen machen sollen“, schilderte er die persönliche Situation.

Die Mutter macht sich nach eigenen Angaben bis heute Vorwürfe für den Ausflug nach Magdeburg. Der Lebensgefährte erinnert sich an den anfänglich schönen Besuch. „Ich erinnere mich an die funkelnden Lichter und die tollen Menschen“, sagte er. Die Situation eskalierte jedoch schnell, mit zahlreichen Verletzten. Die Mutter leidet bis noch immer unter den Folgen: „Das Geräusch einer Rettungssirene triggert mich bis heute.“

Der Täter, ein heute 51-jähriger Mann, raste vergangenes Jahr am 20. Dezember mit einem Auto über den Weihnachtsmarkt in Braunschweigs Partnerstadt. Bei dem Anschlag starben fünf Frauen und der Junge aus dem Landkreis Wolfenbüttel. Mehr als 300 Menschen erlitten teils schwere Verletzungen. Der Prozess wird voraussichtlich mehrere Monate dauern.

Magdeburg ist gerade einmal eine Autostunde von Braunschweig entfernt. Auch ein Junge aus dem Landkreis Peine wurde am 20. Dezember unter anderem schwer verletzt.

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