Nach seiner Verurteilung wegen Kindesmissbrauchs war ein Schulleiter aus Sachsen nach Kambodscha geflüchtet – und betrieb dort ein Gasthaus. Nun wurde er gefasst.

Ein früherer Schulleiter aus Sachsen, der wegen sexuellen Missbrauchs von Kindern verurteilt wurde, ist nach einer Flucht ins Ausland nun in Kambodscha gefasst worden. Der 55-Jährige war Ende 2022 rechtskräftig zu drei Jahren und einem Monat Haft verurteilt worden und hätte seine Strafe Anfang 2023 antreten sollen. Stattdessen flüchtete er ins Ausland. Die Öffentlichkeit erfuhr erst jetzt von seiner Flucht.

Der ehemalige Rektor und Mathematiklehrer an der Comenius-Schule in Mücka (Sachsen) war nach mehreren Anschuldigungen von Schülerinnen überführt worden. So hatte er laut Anklage Bilder einer Schülerin zu einem Sexvideo zusammengeschnitten und das Mädchen erpresst, weitere Aufnahmen zu machen. Seine DNA wurde zudem am BH eines 13-jährigen Mädchens gefunden, das er in einer Bibliothek vergewaltigt hatte.

Verurteilter Sexualstraftäter blieb auf freiem Fuß

Trotz weiterer Vorwürfe des sexuellen Missbrauchs von Minderjährigen und dem Fund von Kinderpornografie auf seinem Laptop sah die Justiz keine Fluchtgefahr und ließ ihn bis zum Haftantritt auf freiem Fuß.

Statt seine Strafe anzutreten, floh Torsten W. nach Kambodscha – ein Land, das auch für Kinderprostitution bekannt ist. Dort lebte er als Besitzer eines Ferienhauses. Die deutschen Behörden konnten ihn zunächst nicht ausliefern lassen. Erst als das Visum des Verurteilten im März dieses Jahres ablief, konnte die kambodschanische Polizei ihn festnehmen.

Er verbrachte einen Monat im Gefängnis in Kambodscha, bevor die deutschen Behörden ihn Anfang April persönlich abholten und in eine Justizvollzugsanstalt einlieferten. Die Polizei konnte seine Flucht nach Kambodscha durch Hinweise zu Flugbuchungen aufdecken und auch feststellen, dass er dort ein Gästehaus eröffnet hatte.

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