Sicher im Winter

Winter-Check beim Auto: Was wirklich sinnvoll ist – und was Geldmacherei


Aktualisiert am 07.11.2025 – 11:57 UhrLesedauer: 3 Min.

Auto im Schnee: Für den Winter muss das Fahrzeug fit gemacht werden. (Quelle: Milan Krasula)

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Autowerkstätten bieten zum Winter oft einen kompletten Fahrzeugcheck an. Was ist sinnvoll oder sogar Vorschrift? Was nur Geldmacherei? Ein Überblick.

Der Winter steht vor der Tür. Das bedeutet Schnee und Glätte, aber auch eingefrorene Scheiben und Startprobleme. Um für die jährliche Herausforderung gerüstet zu sein, ist ein Wintercheck ratsam. Hier sollte man aber genauer hinschauen. Oft lauern versteckte Kosten. Dieser Artikel erklärt, was wirklich wichtig ist.

Wenn die Tage im Herbst kürzer werden, sollte man sein Auto winterfit machen. Haben die Reifen genug Profil? Funktioniert die Beleuchtung einwandfrei? Ist die Batterieleistung ausreichend? Diese Fragen sind entscheidend für die eigene Sicherheit und die der anderen Verkehrsteilnehmer. Einiges kann man am Auto selbst testen, anderes gehört in Profihände.

Gesetzlich vorgeschrieben ist für Winterreifen ein Profil von 1,6 Millimetern. Der ADAC empfiehlt aber aus Sicherheitsgründen mindestens vier Millimeter Profil. Wer kein Messgerät hat, kann auch eine Zwei-Euro-Münze verwenden. Der goldene Rand der Münze ist vier Millimeter breit und sollte vollständig im Reifenprofil verschwinden.

Profiltiefe mit einer Münze messen: Für Winterreifen sind 1,6 Millimetern vorgeschrieben. (Quelle: IMAGO/Michael Bihlmayer/imago)

Das Alpine-Symbol (Bergpiktogramm mit Schneeflocke) ist seit dem ersten Oktober 2024 in Deutschland verpflichtend für Reifen, die bei winterlichen Bedingungen wie Schnee, Matsch oder Eis genutzt werden. Es stellt sicher, dass der Reifen die gängigen Winterstandards erfüllt. Das Symbol befindet sich auf der Flanke des Winterreifens.

Winter-Scheibenreiniger mit Frostschutzmittel sollte beim Wintercheck rechtzeitig vor dem ersten Frost eingefüllt werden. Winter-Scheibenreiniger bekommt man als Konzentrat unverdünnt oder bereits fertig gemischt.

Man kann gleich mitprüfen, ob die Scheibenwischer noch optimal laufen und sie bei Bedarf ersetzen. Gerade in der kalten Jahreszeit kann das lebenswichtig sein.

Ob ein Licht defekt ist, lässt sich mit einem Rundgang um das Auto schnell prüfen. Gerade in der dunklen Jahreszeit ist es entscheidend für die Sicherheit, gut zu sehen, und noch wichtiger, gesehen zu werden. Diese Lichter sollte man regelmäßig im Blick haben:

  • Bremslicht
  • Rückfahrlicht
  • Standlicht
  • Abblendlicht
  • Fernlicht
  • Tagfahrleuchten
  • Nebelscheinwerfer
  • Lesen Sie auch: Feuchtigkeit im Auto: Diese Mittel helfen
  • Durchblick: Scheibenwischwasser nachfüllen – so einfach geht’s

Sobald Sicherheitssysteme betroffen sind oder Spezialwerkzeug gebraucht wird, ist die Werkstatt gefragt. Dazu zählen:

  • Bremsflüssigkeitswechsel (inklusive Entlüften)
  • Räderwechsel mit Drehmomentschlüssel und Auswuchten
  • Achsvermessung
  • Batterietausch mit Anlernen und Registrieren bei modernen Fahrzeugen
  • alle Eingriffe am Kühlsystem

Hierbei können Sie mit der Werkstatt einen individuellen Festpreis vereinbaren.

Für E-Autos gilt: Zwölf‑Volt‑Batterie und Reifen benötigen auch einen Wintercheck. Dabei sollte die Werkstatt alles machen, was mit der Elektrik zusammenhängt. Besonders E‑Autos melden viele Wartungsthemen frühzeitig per App. Das kann für die Terminplanung genutzt werden.

Leider gibt es Checks, die nur als Türöffner gedacht sind. Aber ein paar einfache Regeln helfen, zwischen fairen Angeboten und überflüssigen Posten zu unterscheiden. Auf Folgendes sollte man achten:

  • klare Leistungsbeschreibungen
  • ein schriftliches Prüfprotokoll
  • verbindliche Festpreise für genau definierte Arbeiten
  • Formulierungen wie „nach Aufwand“ sind oft unseriös

Alle Arbeiten sollten vorher genau abgesprochen werden. Kommt etwas hinzu, sollte sich die Werkstatt erst ein Okay dafür einholen.

In Deutschland gibt es keine feste gesetzliche Regel, ab wann Winterreifen aufgezogen werden müssen. Stattdessen gilt eine situative Winterreifenpflicht. Bei winterlichen Verhältnissen wie Schnee, Glatteis, Schneematsch, Eis- oder Reifglätte darf nur mit Winterreifen gefahren werden.

Die Faustregel lautet „O bis O“, von Oktober bis Ostern. Sobald die Außentemperatur dauerhaft unter sieben Grad Celsius fällt, sollten Winterreifen aufgezogen werden.

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