Bundesanleihen waren bis Anfang der 2010er-Jahre eine gern gewählte Alternative zum Girokonto. Angesichts der aktuellen Zinsen lohnt es sich wieder zu schauen, was Staaten so zu bieten haben.

Erinnern Sie sich noch an die Jahre ab 2010? Griechenland war am Kapitalmarkt so ziemlich das Schlechteste, was man sich ins Portfolio buchen konnte. Abgesehen von ein paar afrikanischen Staaten und vielleicht Argentinien waren die Griechen in Sachen Bonität ein Totalausfall. Soll heißen: Anleger, die den Ländern Geld liehen, sahen es ziemlich sicher nicht mehr wieder.

14 Jahre später dürften Anhänger von Staatsanleihen nicht wenig staunen, wenn sie bei ihrem Broker Anleihen mit drei bis vier Jahren Laufzeit auswählen. Für eine griechische Staatsanleihe mit Laufzeit bis 2027 im April gibt es nahezu keinen Aufschlag im Vergleich zu einem deutschen Staatspapier, einem der Franzosen oder der Österreicher. Selten zuvor war die Verzinsung der Staatspapiere so homogen.

Doch dies macht sie für Anleger nicht weniger spannend.

Denn jahrelang waren Staatsanleihen zumindest in Europa aus Chance-Risiko-Sicht völlig unattraktiv, sprang doch viel zu wenig Zins heraus. Aktuell ist das Bild ein anderes. Italienische Papiere mit Laufzeit bis November 2026 bringen 3,5 Prozent jährlich ein und auch deutsche, französische oder italienische Anleihen mit Laufzeiten von bis zu einem Jahr liegen in diesem Zinsrahmen.

Gerade weil die Aktienkurse zuletzt sehr stark gestiegen sind, möchten manche Anleger einen Gang rausnehmen und in die sichere Variante „Staatsanleihe“ wechseln. Wir schauen uns an, wie dies funktioniert und welche Broker die Möglichkeit günstig anbieten.

Denn bei der Wahl eines Neo- oder Onlinebrokers geht es nicht nur um günstige Gebühren oder möglichst hohe Tagesgeldzinsen. Eine große Auswahl an Anleihen und ein breites Feld bei Aktien sind für viele Anleger mindestens genauso wichtig. Der harte Wettbewerb unter Brokern ist für Anleger positiv, weil die Gebühren dadurch sinken.

Fokussiert man sich einmal auf den Anleihehandel, so sticht Smartbroker aus Berlin hervor. Im Oktober 2023 hat sich der Online-Broker gehäutet und sein Geschäftsmodell auf links gedreht. Seitdem nennt er sich „Smartbroker+“ und spricht eine ähnliche Zielgruppe wie Trade Republic an.

Zuletzt haben die Berliner aber den Anleihenhandel so erweitert, dass man ihn in der Form vergeblich bei anderen Neo-Brokern sucht. Kunden handeln Anleihen ab einem Volumen von 500 Euro pro Trade für null Euro am Münchner Börsenplatz gettex – genau wie bei Aktien, Fonds und ETFs.

Wichtig ist dieser Punkt aber im Speziellen bei Anleihen, denn dort sind es häufig Bruchteile von Prozenten, die den Unterschied machen können. Erwirbt man eine Anleihe zum Wert von 5.000 Euro und diese wirft 3,5 Prozent Rendite ab, so ergeben sich 175 Euro Gewinn. Eine Ordergebühr von 15 Euro beispielsweise bei An- und Verkauf würde die Rendite auf 145 Euro und damit unter drei Prozent drücken.

Der Anleihenhandel bei den Berlinern ist an über 29 Handelsplätzen möglich. Damit können über 40.000 Staats- und Unternehmensanleihen erworben werden. Die Berechnung zeigt, dass bei Anleihen sprichwörtlich und noch mehr als bei anderen Anlageklassen der Gewinn im Einkauf liegt.

Ganz egal, ob man sich Christian Lindner oder Giancarlo Giorgetti – seinen italienischen Kollegen – de facto ins Depot holt.

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