Schuld ist nicht die fehlende Pflege

Warum stinken nasse Hunde eigentlich?


07.11.2025 – 15:09 UhrLesedauer: 2 Min.

Gassi im Regen: Wenn es draußen nass ist, fangen manche Hunde an zu stinken. (Quelle: KI-generiert)

Nasse Hunde verströmen meist einen starken, nicht gerade angenehmen Geruch. Warum das in den meisten Fällen aber nicht an mangelnder Pflege liegt.

Kaum fängt es beim Gassigehen zu regnen an, steigt einigen Hundebesitzern ein unangenehmer Geruch in die Nase: nasser Hund. In der Bevölkerung hält sich hartnäckig die Vorstellung, dass nur ungepflegte Tiere so müffeln. Doch das ist ein Irrtum. Woher der Geruch tatsächlich kommt und was man dagegen tun kann.

Auch wenn es unangenehm riecht: Der Geruch nasser Hunde ist völlig normal. Jeder Hund trägt auf Haut und Fell eine Vielzahl von Mikroorganismen – etwa Hefepilze, Bakterien oder Milben. Diese kleinen Mitbewohner produzieren Stoffwechselprodukte, die bei trockenem Fell kaum wahrnehmbar sind. Erst wenn Feuchtigkeit ins Spiel kommt, entfalten sie ihr ganzes „Duft“-Potenzial.

Dann passiert nämlich Folgendes: Die Feuchtigkeit löst Hautfette, Schuppen und andere organische Rückstände aus dem Fell. Diese Stoffe verdunsten zusammen mit dem Wasser – dabei werden die geruchsintensiven Moleküle an die Luft abgegeben. Wie intensiv ein Hund riecht, hängt von mehreren Faktoren ab. Tiere mit langem oder dichtem Fell sind häufiger betroffen, denn hier lagern sich Talg und Schmutz leichter ab. Hauterkrankungen oder eine übermäßige Talgproduktion können ebenfalls zu besonders starkem Geruch führen.

Rund um das Thema kursieren aber auch viele Halbwahrheiten. Etwa, dass Hunde nur dann müffeln, wenn sie nicht gepflegt sind. Doch selbst sehr gepflegte Tiere können bei Nässe einen Eigengeruch verströmen, weil die Mikroorganismen immer vorhanden sind. Auch der Glaube, dass Shampoo dauerhaft hilft, ist ein Irrtum: Zu häufiges Waschen kann die Hautflora sogar stören und den Geruch langfristig verschlimmern.

Was kann man also gegen den unangenehmen Geruch tun? Bürsten bewirkt, dass lose Haare, Schmutz und Hautschuppen entfernt werden, die ansonsten als Nährboden für geruchsbildende Mikroorganismen dienen. Nach Spaziergängen im Regen hilft es, den Hund gründlich abzutrocknen – vor allem bei Tieren mit dichtem oder langem Fell. Ein leichter Regenmantel kann zusätzlich dafür sorgen, dass weniger Feuchtigkeit an Haut und Fell gelangt.

Auch der Gesundheitszustand spielt eine Rolle: Hunde mit Hautproblemen oder erhöhter Talgproduktion neigen zu stärkerem Geruch. Hier sollte bei Bedarf tierärztlicher Rat eingeholt werden. Wer zum Shampoo greift, sollte unbedingt auf pH-neutrale Produkte achten, die speziell für Hunde geeignet sind.

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