Unnötig oder wichtig?
Katzen: Diese Risiken birgt Krallenschneiden
06.11.2025 – 17:21 UhrLesedauer: 2 Min.
Katzen stutzen ihre Krallen meistens selbst – etwa mithilfe von Kratzbäumen. Trotzdem schwören manche Besitzer auf Krallenschneiden. Ist das nötig?
Es ist eine Frage, die Katzenhalter spaltet: Krallen schneiden oder nicht? Einige sind überzeugt davon, dass es nötig ist, andere empfinden es eher als Tierquälerei. Dabei gibt es gute Gründe für das Schneiden der Krallen – und ebenso gute Gründe, es zu lassen. Wann es wirklich nötig ist und welche Risiken das Stutzen der Krallen birgt.
Katzenkrallen sind weit mehr als bloße Werkzeuge zum Kratzen. Sie dienen der Reviermarkierung, dem Klettern, der Verteidigung und sind ein wichtiges Ventil für Stress. Beim Kratzen werden nicht nur alte Hornschichten entfernt – es handelt sich auch um ein natürliches Verhalten, das zur körperlichen und psychischen Gesundheit der Katze beiträgt.
Die klare Antwort lautet: in den meisten Fällen nicht. Gesunde, aktive Katzen nutzen ihre Krallen regelmäßig – etwa an Bäumen, Kratzbäumen oder Teppichen – und halten sie so selbst kurz. Das gilt für Freigänger ebenso wie für Wohnungskatzen mit ausreichenden Kratzmöglichkeiten.
Ein weitverbreiteter Irrglaube ist, dass Katzen mit dem Kratzen Möbel mutwillig zerstören wollen oder unzufrieden sind. Tatsächlich ist es aber ein natürlicher Instinkt, kein Fehlverhalten.
In bestimmten Fällen ist Krallenpflege dennoch sinnvoll – etwa bei älteren oder kranken Katzen, die sich weniger bewegen und ihre Krallen nicht ausreichend abnutzen. Auch bei Verletzungen, Fehlstellungen oder eingewachsenen Krallen muss unter Umständen ein Tierarzt eingreifen.
Ein Warnzeichen ist, wenn die Katze beim Laufen auf harten Böden deutlich hörbar klackert. Auch wenn sie sich die Krallen in Decken oder Teppichen verfängt oder Schmerzen zeigt, kann das auf zu lange Krallen hindeuten.
Wer die Krallen selbst schneiden möchte, sollte wissen: Im Inneren der Kralle verläuft ein Blutgefäß, das sogenannte „Leben“. Wird es verletzt, kann es zu Schmerzen und starken Blutungen kommen.
Katzen reagieren zudem oft mit Angst oder Abwehrverhalten, wenn sie festgehalten oder manipuliert werden. Im Zweifel sollten Sie lieber zum Tierarzt gehen – oder sich das Schneiden dort zumindest einmal zeigen lassen.
Die bessere Alternative zum regelmäßigen Schneiden: ausreichend Kratzmöglichkeiten in der Wohnung. Hochwertige Kratzbäume, Kratzmatten oder sogar einfache Pappkartons ermöglichen es der Katze, ihre Krallen selbst zu pflegen – ganz ohne Eingriff. Wichtig ist, dass die Kratzgelegenheiten stabil stehen und gut erreichbar sind.
Wer seine Katze beobachtet, erkennt schnell, was sie braucht. Wenn der Stubentiger den Kratzbaum nicht annimmt, genügt es manchmal schon, ihn an die richtige Stelle zu rücken – zum Beispiel ans Fenster, wo die Katze gerne sitzt.










