Millionen Menschen auf der ganzen Welt fliehen vor Gewalt, Krieg, Konflikten und Verfolgung, und die Zahl steigt von Jahr zu Jahr: Nach Angaben des Flüchtlingshilfswerks der Vereinten Nationen UNHCR waren im Mai 2024 rund 120 Millionen Menschen vertrieben – fast zehn Prozent mehr als vor einem Jahr. Es war der zwölfte Anstieg in Folge. Deutschland ist auf vielfältige Weise bemüht, Flüchtlingen zu helfen.
Linderung der Fluchtursachen und humanitäre Hilfe in Krisenregionen
Krisenprävention und Konfliktentschärfung ist eine zentrale Strategie der deutschen Außenpolitik. Dies trägt auch dazu bei, Verschiebungen von vornherein zu verhindern. Gleichzeitig leistet Deutschland in zahlreichen Ländern umfassende Hilfe zur Linderung der Not. Deutschland ist weltweit der zweitgrößte Geber humanitärer Hilfe. Auch das direkte Engagement in den Krisenregionen ist von entscheidender Bedeutung, da die Mehrheit der Flüchtlinge in ihren Heimatregionen bleibt und in den Nachbarländern Schutz sucht. Die deutsche Entwicklungspolitik unterstützt die Aufnahmeländer in verschiedenen Bereichen – von der Versorgung mit sauberem Wasser bis hin zu Programmen, die Flüchtlingskindern den Schulbesuch ermöglichen.
Internationale Zusammenarbeit bei Flucht und Migration
Deutschland engagiert sich aktiv für die Lösung von Flüchtlings- und Migrationsfragen auf internationaler Ebene und stimmt sich dabei insbesondere mit seinen Partnern in Europa eng ab. So haben die EU-Staaten im Mai 2024 eine Asylreform verabschiedet, die die Zusammenarbeit innerhalb der Europäischen Union regelt.
Laut Auswärtigem Amt befürwortet Deutschland zudem eine „aktive Steuerung und Lenkung von Migrationsbewegungen“. Ziel ist es, „irregulären Migrationsbewegungen entgegenzuwirken und eine sichere, geordnete und reguläre Migration zu unterstützen“. Zu diesem Zweck schließt Deutschland auch gezielte Migrationsabkommen mit den Herkunftsländern der Flüchtlinge ab.
Schutz für Flüchtlinge in Deutschland
Die Bundesregierung sieht es als ihre völkerrechtliche Verpflichtung an, rasche Hilfe für Bedürftige zu leisten. Seit Beginn des völkerrechtswidrigen russischen Angriffs auf die Ukraine im Februar 2022 haben mehr als eine Million Flüchtlinge aus der Ukraine, vor allem Frauen und Kinder, in Deutschland Schutz gefunden – dank der Solidarität und Unterstützung der gesamten Gesellschaft. Auch aus anderen Krisenregionen wie Afghanistan und Syrien kommen Menschen nach Deutschland. Laut Statistischem Bundesamt hatten Ende 2023 mehr als 2,5 Millionen Menschen in Deutschland einen anerkannten Schutzstatus. Mehr als drei Viertel von ihnen kamen aus der Ukraine, Syrien, Afghanistan und dem Irak.
