Der 1. FC Union Berlin muss ernsthaft um den Klassenerhalt zittern. Im Kellerduell mit dem VfL Bochum setzte es eine bittere Heimniederlage.

Das Heimspiel gegen den VfL Bochum sollte für den 1. FC Union Berlin eigentlich zu einem Befreiungsschlag im Abstiegskampf werden. Doch die Mannschaft von Nenad Bjelica zog gegen den direkten Konkurrenten in einem wilden Spiel am Ende den Kürzeren. Mit 3:4 (0:3) verlor der Hauptstadtklub die Partie und muss nun mehr denn je um den Klassenerhalt bangen.

Maximilian Wittek mit einem Doppelpack (16., 31. Minute) sowie der frühere Unioner Keven Schlotterbeck (37.) sorgten im ersten Durchgang zunächst für klare Verhältnisse an der Alten Försterei. Union steckte jedoch nicht auf, antwortete im zweiten Abschnitt mit zwei Treffern innerhalb von drei Minuten.

Yorbe Vertessen (59.) und Chris Bedia (62.) ließen die Heimelf vom sensationellen Comeback träumen. Philipp Hofmann spielte aber den Partycrasher und stellte wieder auf 4:2 aus Sicht der Gäste (70.), ehe Benedict Hollerbach die „Eisernen“ doch nochmal heranbrachte (74.) Zu mehr reichte es aber nicht.

Für Union wird die Luft nun immer dünner. Aktuell steht der Hauptstadtklub noch auf dem 15. Rang. Mainz 05 auf Relegationsplatz 16 kann aber am Abend mit einem Sieg in Heidenheim an den Berlinern vorbeiziehen. In der nächsten Woche muss Union auswärts beim 17. aus Köln antreten. Bochum steht auf Rang 14 und ist dem Klassenerhalt sehr nah.

So lief das Spiel

Die Bochumer entlarvten mit dem ersten schnellen Angriff die Defizite der Unioner. Wittek hatte wenig Mühe, eine Hereingabe von Moritz Broschinski zur VfL-Führung einzuschießen. Weil es so einfach war, wiederholte der 28-Jährige sein Werk eine Viertelstunde später in Eigenregie. Gleich vier Union-Profis sahen mit fußballfremdem Sicherheitsabstand artig zu. „Aufwachen“, skandierten die Union-Fans.

Der Tiefschlaf der Eisernen ging weiter. Schlotterbeck – 2020 in der Unioner Premierensaison in der Bundesliga ein Nicht-Abstiegsheld – wurde widerstandslos zum dritten Gästetreffer eingeladen. „Wir bleiben drin“, skandierten dieses Mal die Bochumer Fans.

Drei Gegentore gegen den FC Bayern beim 1:5 in der zweiten Halbzeit waren vor gut zwei Wochen gerade irgendwie noch zu ertragen gewesen. Aber gegen Bochum? Auf dem Platz stand eine Mannschaft ohne jeden Elan, ohne jeden Willen. Doch in der Halbzeit mussten wichtige Worte gefallen sein.

Nach drei Wechseln (Aaronson, Bedia, Vertessen) und einer taktischen Umstellung war der Union-Kampfgeist wieder da. Die Tore von Vertessen und Bedia wurden im Union-Stil erzwungen. Doch das Berliner Happy End gab es nicht. Hofmann zeigte mit seinem Tor die Mittelstürmer-Qualitäten, die Union fehlen, auch wenn Hollerbach noch mal für Hoffnung sorgte.

Aktie
Exit mobile version