Merih Demiral traf in Leipzig beim Achtelfinalspiel gegen Österreich und jubelte dabei mit dem Handzeichen der „Grauen Wölfe“.

Der türkische Nationalspieler Merih Demiral hat mit seiner Jubelgeste beim 2:1 im EM-Achtelfinale gegen Österreich für Aufsehen gesorgt. Der 26-Jährige formte nach seinem zweiten Treffer im Leipziger Stadion mit beiden Händen den sogenannten Wolfsgruß, ein Handzeichen und Symbol der „Grauen Wölfe“. Er selbst teilte ein Bild davon auf Twitter und schrieb dazu: „Wie glücklich ist derjenige, der von sich sagen kann, er sei ein Türke!“

Das Handzeichen ist deshalb umstritten, weil es Anhänger der „Grauen Wölfe“, der rechtsextremistischen „Ülkücü-Bewegung“, nutzen. Das ist eine rechtsextreme, antisemitische und rassistische Bewegung, der in Deutschland mehr als 12.000 Anhänger zugerechnet werden und die vom Verfassungsschutz beobachtet wird. In der Türkei ist die ultranationalistische MHP ihre politische Vertretung und Bündnispartnerin der islamisch-konservativen AKP von Präsident Recep Tayyip Erdoğan.

Demiral traf in Leipzig bereits nach 57 Sekunden zum schnellsten Tor in der K.-o.-Runde einer EM sowie in der 59. Minute. Um den Einzug ins Halbfinale der EM spielt die Türkei am Samstag in Berlin gegen die Niederlande.

Am Rande der EM-Partie kam es auch zu rassistischen Gesängen aus dem österreichischen Lager. Hier lesen Sie mehr. Während einer Übertragung des Schweizer Fernsehens SRF war vor dem Spiel zu sehen, wie Anhänger der ÖFB-Auswahl in der Stadt zur Melodie des Lieds „L’amour toujours“ die Parole „Deutschland den Deutschen, Ausländer raus“ sangen.

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