Unangenehme Dinge bringt man am besten hinter sich, wenn andere die schlechte Nachricht überlagern. Die Fußballnationalmannschaft hat sich, taktisch genial, just in jenem Moment von ihrem Trainer getrennt, da unsere Basketballer Weltmeister geworden sind. Nun sinnieren wir, was das habecksche Heizungsgesetz überlagert hat. Vielleicht die Automesse IAA. Über die konnte der Fernsehzuschauer vergangenen Sonntag in der Heute-Sendung des ZDF erfahren, dass „auch am letzten Tag der IAA einige Hundert Demonstranten protestiert haben“. Möglich wäre ebenso die Nachricht gewesen, „dass auch am letzten Tag der IAA Zehntausende Menschen nach München geströmt sind und es ein paar Demonstranten gab“. Aber das wäre geradezu was Positives, bloß nicht.
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Was uns zur Heizung bringt. Das im Hause des Bundeswirtschaftsministers ersonnene Konzept trägt nicht nur in eine Zukunft fossilfreier Wärmespender, es ist auch ein Musterbeispiel des Bürokratieabbaus. Leicht verständlich zusammengefasst: Neue Heizungen müssen mit 65 Prozent erneuerbarer Energie laufen. Im Neubau. Andere, wenn die Stadt eine Wärmeplanung hat. Und mehr als 100.000 Einwohner. Dann gibt es 30 Prozent Zuschuss. Bis 30.000 Euro. Plus 30 Prozent für Eigentümer. Falls die bis 40.000 Euro verdienen. Plus 20 Prozent, wer sich beeilt. Weil 30 plus 30 plus 20 etwa 80 ergibt, gibt es maximal 70 Prozent. Sagen Sie jetzt nicht, mit einer ordentlichen Ausbildung sei das ja wohl locker zu kapieren.
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Nur Ewiggestrige wie Wang Chuanfu führen noch akademische Argumente an. Der Mann ist Gründer des chinesischen Autosenkrechtstarters BYD, sucht einen Standort in Europa, und er stellt dieses Jahr 30.000 Universitätsabsolventen ein. Wir empfehlen Mecklenburg-Vorpommern. „Ich kann nicht erkennen, welchen gesamtgesellschaftlichen Wert hohe Habilitations- und Promotionsquoten in Abgrenzung zur Berufsausbildung haben sollen“, sagt die dortige Bildungsministerin. Willkommen in Deutschland, Herr Wang, worauf warten Sie noch?