Kein Lärm, nur ein leicht gurgelndes Geräusch, und schon ist er weg, der leuchtend gelb-schwarz lackierte Brückenträger. Kurz zuvor rollte über ihn noch der Verkehr. Ein durchaus spektakuläres Ereignis. Wer das zum ersten Mal sieht, will seinen Augen kaum trauen. Eine unter der Wasseroberfläche verschwindende Brücke, gibt es denn so was Verrücktes? Wohl nur bei den Griechen. Doch keine Bange, das kontrollierte Absaufen des stählernen Fahrwegs ist Realität. Und bietet Vorteile.
Zwei baugleiche Sink- oder Senkbrücken gibt es an den beiden Enden des Kanals von Korinth, der die Halbinsel Peleponnes vom griechischen Festland trennt. Weil so außergewöhnlich, wird dieses Spektakel von technikbegeisterten Touristen interessiert bestaunt. Für die lokale Bevölkerung ist das Routine. Für sie ist das gemächliche Absenken der gut 48 Meter langen, neun Meter breiten und 1,60 Meter tiefen kastenförmigen Stahlkonstruktionen, die die Fahrbahnen der beiden Überwege bilden, eher lästig. Müssen sie doch warten, bis diese wieder auftauchen. Und das kann dauern.