Allen Menschen recht getan ist eine Kunst, die niemand kann, spricht der Volksmund. Suzuki versucht es mit der Vollhybridvariante des S-Cross dennoch. Vieles zugleich will dieses Auto sein. Ein praktisches Kompakt-SUV für die Stadt, groß genug für gelegentliche Kleinfamilienurlaube, dabei ökologisch, aber ohne den Ruch des Strebers, und überdies geländegängig für den Fall der Fälle. Das in der Ausstattungslinie Comfort+ serienmäßige, himmelweit öffnende Schiebedach soll zudem Cabriogefühl erzeugen. Und, ach ja, das liebe Geld, 39.000 Euro sind heutzutage schon fast ein Sonderangebot.
Es kommt dann, wie es kommen muss, wenn einer zu viel will, es an Begabung aber fehlt. Am ehesten genügt der S-Cross dem eigenen Anspruch in der Stadt, das beginnt mit dem 360-Grad-Schwenk der Außenkameras vor dem Ausparken, was nicht nur Vollpfosten hilft. Eine leichtgängige, nicht aber gefühllose Lenkung erleichtert das Rangieren, auch das verhältnismäßig niedrige Gewicht von 1,4 Tonnen trägt bei.
Not too Matsch: Abseits befestigter Wege gerät der Suzuki S-Cross nicht in Verlegenheit
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Bild: Johannes Winterhagen
Schon auf den ersten Metern fällt auf, dass der 25 Kilowatt leistende Elektromotor nahezu in allen Lebenslagen auf den benachbarten 1,5-Liter-Benziner angewiesen ist, auch vereint kommen sie nur auf 115 Pferdestärken. Da hilft alles regelmäßig zu hörende Aufjaulen nichts, das ist zu wenig. Erst recht, wenn sich der S-Cross jenseits der Autobahn-Richtgeschwindigkeit müht. Nach langem Anlauf sind 170 km/h erreicht, und um die zu halten, bedarf es immer wieder Rückschaltungen. Der Verbrauch freilich steigt während der Hatz auf fast zehn Liter, sechs Liter sind es mit geübter Zurückhaltung. Über die gesamte Testdauer flossen 7,5 Liter je absolvierte 100 Kilometer aus dem Tank, und es bleibt die Frage, was die ganze Elektrifizierung bringt.
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Ein kurzer Ausflug auf einem verschlammten Waldweg mit verriegelter Differentialsperre endete ohne Blessuren, da blitzen die berühmten Allradgene der Marke auf. Es ginge wohl auch mehr. Im Innenraum allerdings setzt sich das Dilemma fort. Es ist serienmäßig alles Erdenkliche an Bord, doch unterhaltend fanden wir am Infotainment vor allem, dass auf der Karte beständig die Luftlinie zum Ziel angezeigt wurde. Der Sound reicht allenfalls für simple Popsongs. Kompromisse überall, der S-Cross ist ein einziger, doch er fährt, und das für kleines Geld.