So grün sind Windräder und Solaranlagen wirklich



Perspektivwechsel: Für die CO2-Bilanz eines Windrads kommt es auf die kleinste Schraube und das größte Rotorblatt an.

Bild: Picture Alliance / dpa

Mit ihnen rechnen wir uns unsere CO2-Bilanz schön – dieser Verdacht haftet hartnäckig an erneuerbaren Energieanlagen. Ein Blick auf die Zahlen zeigt aber, dass Windräder und Solaranlagen viel besser sind als ihr Ruf.

Optimismus hat keine Konjunktur. Dabei sieht, wer sich die Emissionen des deutschen Strommixes an­schaut, eigentlich eine kleine Erfolgsgeschichte. Keine abgeschlossene, erst recht keine perfekte, aber doch eine messbare. 1990 verursachte jede Kilowattstunde Strom 860 Gramm Kohlendioxid und dessen Äquivalente. 2021 waren es 485 Gramm. Die klimaschädlichen Emissionen im Stromsektor sinken, dank Solar- und Windenergie. Doch am Erfolg, bis hierhin, haftet ein vermeintlicher Makel. Es hält sich der Verdacht, dass die Bilanz Schönrechnerei ist, weil Photovoltaikmodule und Windräder eben nicht vom Himmel fallen. Jemand muss die Rohstoffe aus dem Boden holen, sie verarbeiten, Module in energieintensiven Fabriken zusammenschrauben, sie über den Globus transportieren, Betonfundamente gießen, Unterseekabel verlegen und vieles davon zwanzig, dreißig Jahre später wieder entsorgen. In den Strommix-Emissionen taucht das nicht auf.

Erkaufen wir uns unsere verbesserten Emissionswerte also, indem wir ignorieren, was an Energie und Materialien erst mal investiert werden muss? In anderen Sektoren, auf anderen Kontinenten?

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