In den ersten 75 Jahren seiner Existenz ist Lotus fast immer auf dem Rand der Pleite balanciert – und oft genug auf die falsche Seite gefallen. Bis vor fünf Jahren Geely kam und den englischen Patienten mit chinesischen Milliarden neu aufgestellt hat: Vom puristischen Sportwagenhersteller zum Generalisten für elektrischen Luxus soll Lotus werden, und was mit zarten Knospen wie dem Emira begonnen hat, erlebt nun im Eletre seine erste Blüte.
Zwar ist dieser fünf Meter lange Koloss von mehr als 2,5 Tonnen für den Gralshüter von Leichtigkeit und vor allem von Leichtbau ein Verrat an den eigenen Idealen. Aber immerhin machen sie es, wenn schon, dann wenigstens richtig. Denn sie mögen – außer McLaren und Morgan natürlich – der letzte Sportwagenhersteller sein, der ein SUV bringt. Aber dafür ist ihres das erste, das voll unter Strom steht. Und es soll nicht beim Eletre bleiben. Im nächsten Jahr kommt noch ein elektrischer Gran Turismo wie der Porsche Taycan und im Jahr darauf eine Antwort auf den elektrischen Macan – irgendwie müssen sie die auf 150.000 Elektroautos im Jahr ausgelegte Fabrik in China ja füllen.