Wenn Unternehmen jedes Jahr zur gleichen Zeit neue Produkte präsentieren, stehen sie unter dem Druck, dass sie auch wirklich etwas Neues im Gepäck haben. Das geht nicht nur Samsung so, sondern ebenso Apple, die immer im September ihr neues iPhone vorstellen. Die Koreaner müssen also an diesem Mittwoch Ende Januar wieder mal zeigen, warum die neue S-Reihe besser ist als die aus dem letzten Jahr. Die hieß S22, die aktuelle – passend zum Jahr – S23. Neu ist der Name, alt der Namenszusatz. Samsung hält weiterhin fest an drei Modellen: S23 Ultra, S23 Plus und S23.
Vor einem Jahr ist es den Koreanern leicht gefallen, die neue S-Reihe zu feiern. Das Ultra-Modell hat den Stift der Note-Reihe geerbt, die Samsung damit beerdigt hatte. So eine Überraschung wie den übernommenen S Pen haben die Koreaner dieses Mal nicht in der Tasche. Insofern geht die Evolution in kleinen Schritten weiter. Wie so oft. Und weil die Topmodelle aller Hersteller mittlerweile Geräte auf höchstem Niveau sind, werden die erkennbaren Steigerungen immer kleiner.
Jetzt mit 200 Megapixel
Im Fokus neuer Smartphone-Modelle steht stets die Kamera. Samsung lockt die fotoaffine Kunden mit dem Ultra-Modell, auf dessen Rückreise weiterhin ein mächtiges Modul sitzt mit drei Linsen und zwei Sensoren. In Sachen Auflösung packt Samsung noch einen drauf. Der Chip löst mit 200 Megapixel auf. Dabei fasst die Kamera sechszehn Pixel zu einem großen Pixel zusammen. Dieses Pixelbinnung ist mittlerweile üblich.
Ebenso der Einsatz von Künstlicher Intelligenz für die Software, die für die Bilder verantwortlich ist. Die hilft, dass in der Nacht aufgenommen Bilder mit Hilfe von Nightography aufgehellt werden. Mit Astro-Hyperlapse erscheinen Bilder vom Sternenhimmel noch schärfer. Porträts bekommen noch ein schöneres Bokeh, zudem unterstützen für Selfies nun zwölf Megapixel. Ambitionierte Fotografen können sich an Expert Raw App versuchen, die nun mit 50 Megapixel umgehen kann. Videos können in 8k mit 30 Frames per second aufgenommen werden. Die Standardeinstellung dürfte jedoch 4k mit 60 fps sein.
Neues von Samsung
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Smartphones und Notebooks
Zum S23 Plus und S23 geht es dann nicht nur preislich jeweils eine Stufe hinunter. Wohingegen das Ultra auf üppige 6,8 Zoll kommt, beschränkt sich das Plus auf immer noch ordentliche 6,6 Zoll und das S23 zeigt seine Inhalte auf einer Bildschirmdiagonale von 6,1 Zoll. Die Abstufungen der Akkukapazität springen von 5000 auf 4700 und 3900 Milliamperestunden. Nur in puncto Prozessor sind alle gleich. Der neue Snapdragon 8 Gen 2 von Qualcomm sorgt für die Leistung der drei Modelle. Ebenso gibt es für die gesamte S-Reihe neue Funktionen in Samsungs Benutzeroberfläche One UI, darunter etwa neue Modi und Routinen für unterschiedliche Tagesphasen wie Fahren, Schlafen oder Arbeiten.
Leichte Veränderungen an der Kante
Seit Jahren schaffen es die Koreaner, das Design der S-Reihe stabil hübsch zu halten. Auch die neuen Modelle gefallen. Gerade die Änderung auf dem Rücken des S23 und S23 Plus sind ein Gewinn. Die Linsenmodule sind jetzt freigestellt wie beim Ultra. Dieses gleicht seinem Vorgänger ziemlich. Lediglich die abgeflachten Kanten an der Seite fallen auf, wenn man das Gehäuse länger betrachtet. Die Farben Phantom Black, Cream, Green und Lavender sind nicht spektakulär, gefallen jedoch gut.
Die Preise beginnen bei 950 Euro für das S23 mit 128 Gigabyte Speicher. Das Plus kostet 1200 Euro und das Ultra 1400 Euro. Dem Topmodell hat Samsung 256 GB spendiert. Wählt man ein Terabyte Speicher steigt der Preis des S23 Ultra auf 1820 Euro. Samsung gibt bei den Geräten die Garantie, dass sie vier Generationen lang mit Upgrades versorgt werden.
Drei neue Notebooks
Im letzten Jahr präsentierte Samsung als Nachspeise neue Tablets. In diesem Jahr stehen drei neue Galaxy Books im Aluminiumgehäuse auf dem Tisch. Die Book3-Serie besteht aus dem Einstiegsmodell Book3 Pro (erhältlich in 16 und 14 Zoll), dem drehbaren Book3 Pro 360 und dem Highend-Gerät Book3 Ultra (beide in 16 Zoll). Analog zu den Smartphones geht es mit dem Pro los und endet mit dem Highendgerät Ultra. Wie von Samsung gewohnt, fasziniert auf den ersten Blick der Bildschirm des Ultra mit seinen 16 Zoll, dem Dynamic-Amoled-Display in einer Auflösung von 2880 x 1800 Pixel (3k), 120 Hertz Bildwiederholrate und einer Helligkeit von maximal 500 Nits. Die Full-HD-Kamera kann sich ebenso sehen wie sich die vier Lautsprechern (2 x 5 Watt und 2 x 2 Watt) hören lassen können.
Wer Convertibles mag, könnte sich das Book3 Pro 360 mal anschauen. Dessen Bildschirm dreht sich bei Bedarf einmal um die eigene Achse. Es ist kompatibel mit dem S Pen, hat also einen berührungsempfindlichen Bildschirm. Als Prozessor kommen Intels i5 oder i7 in der 13. Generation in Frage. Das Pro 360 ist 12,8 Millimeter dünn und wiegt zirka 1,7 Kg. Die 14-Zoll-Version kostet 1800 Euro. Für hundert Euro weniger gibt es das Book3 Pro und wer richtig viel Geld für sein Notebook ausgeben will, wählt mit dem Galaxy Book3 Ultra das richtige. Es kostet 2800 Euro.
Der Samsung-Kosmos wächst
Samsung geht seit vielen Jahren mit seinen Angebot an mobilen Geräten in die Breite und hält daran fest. Es soll möglich sein, im Kosmos der Koreaner zu bleiben, egal ob man sich ein Smartphone, Tablet oder Notebook zulegt. Die Software hilft dabei, alles miteinander zu verzahnen. Mit Multicontrol wird das Tablet zum Second Screen, Dateien können per Copy & Paste oder Drag & Drop zwischen den Geräten hin- und hergeschoben werden. Mit Quick Share landet ein gerade aufgenommenes Foto mit einem Tipp auf dem Notebook. Autoswitch sorgt dafür, dass Samsungs In-Ear mit allen Geräten gekoppelt sind.
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Schließlich werben die Koreaner damit, dass die Bearbeitung von Raw-Bildern, die in der entsprechenden App auf dem S23 Ultra aufgenommen wurden, direkt auf das Book3 Ultra mit WiFi Direct transferiert und mit Adobe Lightroom bearbeitet werden können.