Mini-Beamer von Xgimi im Test

Fürs Terrassenkino sind die Temperaturen noch zu frisch, aber Xgimi, der chinesische Großkonfektionär für Video-Beamer, meldet sich bereits mit passenden Neuheiten. Wir haben uns den neuen Mini-Bildwerfer Mogo 2 Pro angeschaut, ein Modell, das seiner Größe nach für den ambulanten Einsatz taugt: Er ist mit seiner Bauhöhe von 16 Zentimeter so kompakt wie ein vernetzbarer Küchenlautsprecher, wirbt aber mit einem durchaus respektablen Innenleben.

Dazu zählen seine Smart-TV-Funktionen: Der kleine Beamer arbeitet mit dem Betriebssystem Android TV und erschließt damit alle erdenklichen Streaming-Dienste. Nur Apple TV+ fehlt, für alle anderen wichtigen Plattformen gibt es passende Apps. Auch die Mediatheken der TV-Sender sind dabei. Und wo Google an Bord ist, zählt auch der Assistant, die Sprachsteuerung des Hauses, zur Ausstattung.

Die Internetverbindung stellt der Knirps über WLAN her. Weil das Gerät Chromecast unterstützt, können auch bewegte Bilder aus dem Tablet oder dem Smartphone den drahtlosen Übertragungsweg nehmen. Bluray-Player oder TV-Receiver docken über ein HDMI-Kabel an, die passende Eingangsbuchse hält der Beamer auf seiner Rückseite bereit. Über einen USB-Anschluss können sogar Speichersticks Filme einspielen.

Helligkeit reicht nicht fürs ganz große Kino

Den Ton zum Bild gibt ein eingebauter Lautsprecher mit durchaus brauchbarem Volumen wieder. Kopfhörer finden Anschluss über eine Klinkenbuchse, und Bluetooth-Funk lädt auch Drahtlos-Modelle oder zusätzliche Lautsprecherboxen zum Mitspielen ein. Eine kleine Fernbedienung steuert alle wichtigen Funktionen. Ein externes Stecker-Netzteil versorgt den Projektor über eine USB-C-Schnittstelle mit Strom.

Xgimi empfiehlt Bildgrößen bis zum Diagonalmaß 3 Meter. Etwas bescheidenere Dimensionen fanden wir sinnvoller, denn die Bildhelligkeit, der Hersteller nennt den Wert 400 Iso Lumen, reicht für das ganz große Kino nicht aus, auch nicht in komplett verdunkelten Räumen. Gut gefallen haben uns die Automatik-Funktionen zur Einrichtung des optischen Systems: Eine Korrektur trapezförmiger Bildverzerrungen funktioniert flink und tadellos, dasselbe gilt für den Autofokus.

Darstellungen mit durchaus scharfen Konturen

Zum Schutz der Augen dimmt das Gerät sofort die Helligkeit, sobald sein eingebauter Sensor einen Schatten im Projektionsfeld identifiziert. Zur Bilderzeugung dient dem Beamer ein DLP-Chip, der das Licht einer LED-Quelle mit vielen winzigen Spiegeln auf seiner Oberfläche reflektiert. Volle HD-Auflösung mit 1920 × 1080 soll dieses Element unterstützen, aber das geht nur mit einem speziellen Kunstgriff. Denn in diesem Modell steckt die kleinste verfügbare DLP-Version mit 0,23 Zoll, und die schafft eigentlich nur ein Viertel der HD-Bildpünktchen.

Folglich arbeitet das Projektionssystem mit Pixel-Shifting, also mit sequentieller Verschiebung des Bildrasters um je ein Pixel nach oben, unten, rechts und links. Deshalb hatten wir auch keine strengen Erwartungen an die Darstellung unseres Testbilds, das mit winzigen Schachbrettmustern gnadenlos Auflösungsgrenzen nachweist

Auch ein anderer Aspekt machte diese Prüfung illusorisch, denn die digitale Trapezkorrektur kostet ebenfalls Auflösung. Können HD-Bilder unter solchen, für Beamer dieser Klasse durchaus typischen Umständen trotzdem genießbar aussehen? Unsere Testvideos zeigten: Sie können es. Aus realistischem Betrachtungsabstand gelangen dem kleinen Mogo Darstellungen mit durchaus scharfen Konturen und einem respektablen Farbumfang. Weil der Beamer die Bildfrequenzen 50 und 60 Hertz gleichermaßen unterstützt, registrierten wir glatte, ruckfreie Bewegungsabläufe. Mehr kann man von einem Projektor dieses Kalibers kaum erwarten. So geht auch sein Preis von 600 Euro in Ordnung.

Hinterlasse eine Antwort

Deine Email-Adresse wird nicht veröffentlicht.