Infotainment im Mazda CX-60

Das Flaggschiff von Mazda und der erste Plug-in-Hybrid der Marke: Im neuen CX-60 will es der Hersteller wissen und modernisiert auch sein Infotainment. Nach dem Fahrbericht der Redaktion im Oktober haben wir nun die Elektronik des jungen Japaners ausgiebig erprobt.

Gleich das erste Detail überrascht: Wie manche Subaru-Fahrzeuge bringt auch der CX-60 eine kamerabasierte biometrische Gesichtserkennung mit. Sie schaut dem Fahrer in die Augen. Die Einrichtung funktioniert nur im stehenden Fahrzeug. Man gibt seine Körpergröße ein, setzt eine gegebenenfalls getragene Sonnenbrille ab, schaut mehrfach nach links und rechts, und anschließend justiert die Anlage mit erkannter Augenhöhe und der angegebenen Körpergröße automatisch Sitzplatz und Lenkrad sowie das Head-up-Display und die Außenspiegel.

Ferner werden fortan mehr als 250 im Fahrzeug vorgenommene Einstellungen, unter anderem auch zum Audiosystem und zur Klimaanlage, gespeichert und bei einem Fahrerwechsel umgeschaltet. Das alles mag als Komfortfunktion gefallen. Mit der berechneten Sitzposition mochten wir uns indes nicht anfreunden, und die fortwährende Beobachtung wird auch nicht jeder goutieren. Das „Driver Personalization System“ gehört zur Serienausstattung der beiden höherwertigen Modellvarianten.

Mehr Fläche ein Gewinn an Übersichtlichkeit

Was Mazda richtig gut gemacht hat, ist die neugestaltete Cockpitlandschaft. Der sonst eher kleine Bordmonitor wächst nun auf eine Diagonale von 12,3 Zoll. Die Navi-Landkarte zeigt mehr Details. Wie immer ist mehr Fläche ein Gewinn an Übersichtlichkeit, und auch die nun besser dargestellten Menüs profitieren von der üppigen Größe. Bedient wird die Anlage ausnahmsweise mal nicht mit dem Finger auf der Anzeige, sondern allein mit dem Controller, einem Drehsteller, den man auch drücken kann, er liegt vor der Mittelarmlehne. Umgebende Tasten führen direkt in die Untermenüs. Auch die Bedienung der Klimaanlage erfolgt mit physischen Tasten. Das Mazda-Menüsystem ist klar strukturiert und lässt sich einfach bedienen. In der Plug-in-Version kommt eine sehr differenzierte Ladeplanung für den Akku hinzu.

Stattlicher Auftritt: Neuer Mazda CX-60 vom Stamme der SUV


Stattlicher Auftritt: Neuer Mazda CX-60 vom Stamme der SUV
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Bild: Hersteller

Ein zweites Display, ebenfalls mit einer Diagonale von 12,3 Zoll, befindet sich vor dem Lenkrad und ist die Instrumentenanzeige für den Fahrer. Es zeigt einen nachgebildeten analogen Tachometer und den Status der elektronischen Helfer sowie den Stromfluss an, lässt sich aber nur sehr begrenzt individualisieren. Das Head-up-Display gehört zur Serienausstattung, nur die günstigste Modellvariante Primeline muss darauf verzichten. Die Besonderheit der großen und gut ablesbaren Anzeige besteht darin, dass sich von hinten im toten Winkel nähernde Fahrzeuge mit einem dezenten Symbol ge­zeigt werden, ein sehr schönes Detail.

Freisprecheinrichtung, die Konnektivitätsdienste über die Mazda-App auf dem Smartphone, die Navigation sowie die Unterstützung von Apple Carplay und Android Auto gehören ebenso zur Serienausstattung. Interessanterweise werden Fahrhinweise der Apple-Navigation sogar im Head-up-Display angezeigt. Die Sprachsteuerung zur Eingabe von Navi-Zielen oder zum Start von Telefonanrufen funktioniert prima, ist aber bei der Zieleingabe ein Umstandskrämer. Die Qualität der Echtzeit-Verkehrsdaten konnten wir angesichts fehlender Online-Dienste nicht überprüfen, das Abonnement kostet 90 Euro im Jahr und umfasst auch Sonderziel-Suchen im Netz sowie die Anzeige von Kraftstoffpreisen.

Ein spannendes Detail ist der eingebaute Warner vor Gefahrenstellen mit Blitzern, der indes in Deutschland nicht funktioniert.

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