Infotainment im Lexus NX 450h+ im Test

Der NX 450h+ ist der erste Plug-in-Hybrid von Lexus, der Edelmarke von Toyota. Im Inneren des SUV freut man sich über die hohe Verarbeitungsqualität und an der Tankstelle über niedrige Benzinverbräuche bei zurückhaltendem Fahren. Wir kamen auf weniger als sieben Liter für 100 Kilometer. Rein elektrisch reicht die 18 kWh fassende Batterie für rund 60 bis 65 Kilometer, perfekt für Pendler.

Auch hinsichtlich des Infotainments überzeugt der NX. Stand Lexus früher für eine eher betuliche Navigation mit altbackener Darstellung, wird man hier sofort positiv überrascht. Dafür ist an erster Stelle der riesige Bordmonitor mit einer Diagonale von 14 Zoll verantwortlich. Die Darstellung ist hell, kon­trastreich und gediegen. Lexus Link Pro gehört zur Serienausstattung in den gehobenen Modellvarianten. Die günstigeren müssen sich mit 9,8 Zoll bescheiden, die Anlage heißt dann Lexus Link Connect.

Der erste Plug-in-Hybrid von Lexus


Der erste Plug-in-Hybrid von Lexus
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Bild: Hersteller

Der große Monitor setzt überwiegend auf die Touch-Bedienung mit dem Finger. Allein die Temperatur der Klimaanlage sowie die Lautstärke der HiFi-Abteilung werden mit einem Drehsteller justiert. Alle übrigen Funktionen der Klimatisierung sind permanent am unteren Bildschirmrand eingeblendet, weitere Details rund um Temperatur und Lüftung erfordern den Wechsel in ein Untermenü.

Zum Fahrer hingewandt zeigt das Display permanent sechs kleine Schaltflächen für die Hauptmenüs: Navigation, Musik, Telefonie, Fahrzeug-Setup, Web-Browser und Einstellungen. Wer mit der Navigation startet und die Spracherkennung zur Zieleingabe aktivieren will, stutzt: Es fehlt eine entsprechende Lenkradtaste. Lexus hat sich hier etwas ganz Neues ausgedacht: Es gibt am Lenkrad zwei Vier-Wege-Wippen, deren Belegung sich umschalten lässt. Man tippt kurz auf die Taste unterhalb der Wippe und sieht dann die derzeitige Belegung im Head-up-Display. Das Ganze funktioniert, ist aber gewöhnungsbedürftig. Das Head-up-Display gehört in den teureren Modellvarianten zur Serienausstattung und kostet sonst zusammen mit einigen Assistenten im Technologie-Paket einen Aufpreis von 1200 Euro.

Riesiger Bordmonitor mit einer Diagonale von 14 Zoll


Riesiger Bordmonitor mit einer Diagonale von 14 Zoll
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Bild: Hersteller

Die Spracherkennung an sich macht einen guten Job, versteht Navi-Ziele sehr zuverlässig und selbst dann, wenn man im Funkloch fährt. Die Onlineanbindung ist ein Gewinn, wenn man etwa nach dem Wetter oder der Wettervorhersage fragt. Wie in der deutschen Oberklasse ist auch der Japaner in der Lage, zwischen Kommandos des Fahrers und des Beifahrers zu unterscheiden. Die Navi-Hinweise sind ein wenig verspielt und nerven bisweilen. Erstmals gehört: Hinweise, dass man auf Fahrradspuren achten soll. Echtzeit-Verkehrsdaten gelangen automatisch ins Fahrzeug, Strecken mit Stau und Verzögerungen sind farblich markiert.

Mit dem Bordmonitor lässt sich eine Ladeplanung für den Hybrid vornehmen. Man gibt vor, ob der Akku zu einem bestimmten Zeitpunkt voll geladen sein soll, oder programmiert einen Zeitplan mit Uhrzeiten. Auch ein WLAN-Modul ist eingebaut, Lexus spendiert serienmäßig unbegrenztes Datenvolumen für vier Jahre. Die Minuspunkte der Anlage sind schnell aufgezählt: Des Öfteren gab es Bluetooth-Verbindungsabbrüche zum angeschlossenen iPhone, die Hochfahrzeit ist zu lang, und das serienmäßige Audiosystem mit zehn Lautsprechern klingt nur mittelmäßig. Sonst hat Lexus mit dem neuen Link Pro alles richtig gemacht. Die Anlage wirkt frisch und modern, die Menüs sind klar strukturiert, die Darstellung ist üppig und übersichtlich. Wieder einmal zeigt sich: Ein großer Monitor ist immer ein Gewinn.

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