Fahrbericht VW T-Roc 2.0: Der T-Roc schlägt Tiguan

Der T-Roc von Volkswagen ist ein typisches SUV: praktisch, klein und handlich. Dass die kompakten Modelle den Massengeschmack treffen, belegt die Zulassungsstatistik. Dort hat der T-Roc den etwas größeren Tiguan im Jahr 2021 mit mehr als 57.000 Exemplaren als beliebtestes Modell abgelöst und ist, Stand November, auch 2022 vor ihm geblieben. Der lange Touareg erreicht kaum mehr als ein Zehntel der Verkäufe des T-Roc.

Das kommt nicht von ungefähr, hat der T-Roc doch eine Reihe handfester Vorzüge. Er ist mit 4,38 Meter Länge groß genug für die meisten Zwecke. Vorn sitzen selbst groß gewachsene Menschen bestens und hinten immer noch brauchbar, mit umgeklappter Rücksitzbank ist die Ladefläche eben. Und obwohl er kaum höher ausfällt als ein ganz normales Auto, gibt es an der Rundumsicht nichts auszusetzen.

Technisch hat sich nicht viel verändert

Mit dem Modelljahr 2022 wurde das Erfolgsmodell überarbeitet, Front und Heck aufgehübscht, an den Abmessungen hat sich nichts geändert. Neues gab es vor allem im Innenraum, die zuvor billig anmutenden Materialien gehören zumindest vorn der Vergangenheit an. Die Bedienung der Klimaanlage erfolgt nun mit dem Finger; das funktioniert gut, weil es dafür ein eigenes Feld auf der Mittelkonsole gibt. Drehsteller wären uns aber lieber.


Der T-Roc ist mit 4,38 Meter Länge groß genug für die meisten Zwecke. Vorn sitzen selbst groß gewachsene Menschen bestens.
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Bild: Volkswagen

Die Richtung des Luftstroms aus den Lüftungsdüsen lässt sich mit dem Öffnungsschieber nicht richtig lenken. Ein Studium der Bedienungsanleitung ist nicht erforderlich, reinsetzen und losfahren, alles ist dort, wo es hingehört. Nur der Getränkehalter in der Mittelkonsole ist zu flach, Dosen wackeln bedenklich. Die Sitze sind tadellos, aber auf langen Strecken drückt das rechte Knie des Fahrers unangenehm gegen den breiten Mitteltunnel.

Neues gab es vor allem im Innenraum, die zuvor billig anmutenden Materialien gehören zumindest vorn der Vergangenheit an.


Neues gab es vor allem im Innenraum, die zuvor billig anmutenden Materialien gehören zumindest vorn der Vergangenheit an.
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Bild: Volkswagen

Weil es ein Auto mit Geländekompetenz sein soll, gibt es ein Offroad-Programm mit Bergabfahrassistent und ein zweites zum Konfigurieren. Dazu lässt sich eine hübsche Anzeige im großen Mitteldisplay abrufen. Zu sehen sind drei Rundinstrumente: ein Kompass, damit man sich in der Wüste nicht verirrt, ein Höhenmesser und die Wassertemperatur, eine Anzeige der Neigungswinkel fehlt. Das schadet nicht, der T-Roc wird von VW als Crossover mit hoher Traktion auf jedem Geläuf verkauft, ein ernsthaftes Geländegerät will er nicht sein.

Auch mit Wohnanhänger souverän unterwegs

Technisch hat sich nicht viel verändert, wir fuhren den T-Roc mit dem 2,0-Liter-Benziner, 190 PS (140 kW) und Allradantrieb. Der hat mit dem relativ leichten Auto keine Mühe, gefühlt ist das Auto spritziger als auf dem Papier. Bis etwa 180 km/h geht es mit angenehm kernigem Ton zügig voran, bis mit 218 km/h die Höchstgeschwindigkeit erreicht ist. Das gegen Aufpreis erhältliche adaptive Fahrwerk ist empfehlenswert, es reagiert bei sportlicher Fahrweise gutmütig und steckt Bodenunebenheiten komfortabel weg. Das Doppelkupplungsgetriebe mit sieben Stufen arbeitet unauffällig bis auf ein leicht verzögertes Ansprechen. Den T-Roc gibt es auch mit 300-PS-Motor, ohne dass er dadurch zum Sportwagen würde. Die jetzt gefahrene 190er-Version kostet mit einem Grundpreis von knapp 41.000 Euro rund 10.000 Euro weniger, mit Extras im Testwagen wurden daraus 54.000.

Eines davon war eine abnehmbare Anhängerkupplung. Weshalb wir ihn zusätzlich vor einen Wohnanhänger gespannt haben. Dessen rund 1300 Kilo meisterte der T-Roc souverän. Das treibt naturgemäß den Verbrauch, auf langen Strecken mit den erlaubten 100 km/h genehmigte sich der VW mit Anhänger 11,0 Liter auf 100 Kilometer. Ohne sind es bei Richtgeschwindigkeit auf der Autobahn etwa acht, weniger als sieben sind nur unter äußerster Zurückhaltung möglich. Das liegt im Rahmen, besonders sparsam ist es nicht.

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