Früher freuten wir Kinder uns, wenn der reiche, dicke Onkel aus Amerika zu Besuch war. Alle bekamen Geschenke, und von allem durfte es etwas mehr sein. In diese Zeiten fühlt man sich im BMW X7 zurückversetzt. Er ist der größte aller X-BMW, wird in Spartanburg in Alabama gebaut und ist in erster Linie für den amerikanischen, aber auch für den chinesischen Markt gemacht. Nur zwei Prozent der X7-Produktion erreichen Europa. Für hiesige Verhältnisse ist das ohne Außenspiegel zwei Meter breite und 5,18 Meter lange Trumm überdimensioniert. Parkhäuser stellen eine Herausforderung dar. Gleichwohl hat BMW 2023 in Deutschland mit fast 700 Stück mehr X7 abgesetzt, als Range Rover verkauft wurden. Zum Vergleich: Vom etwas kleineren X5 gingen fünfmal so viele in Kundenhand.
Also nehmen wir es, wie es kommt, steigen ein – und genießen. Mit dem 3,0-Liter-Sechszylinder-Motor hat München das Basismodell nach Frankfurt geschickt, dessen Grundpreis noch unter der 100.000-Euro-Schwelle liegt. Im vergangenen Jahr war der 2018 lancierte X7 überarbeitet worden. Im Angebot sind drei Motorisierungen, ein Diesel und zwei Benziner. Alle drei sind von Grund auf neu konzipiert. BMW sieht sich für alle kommenden, noch strengeren Abgasnormen gewappnet. Ein Plug-in-Hybrid ist nicht zu haben, wohl aber sind die Maschinenräume jetzt mild hybridisiert und haben ein 48-Volt-Bordsystem. Ein in die Achtgangautomatik integrierter Elektromotor sorgt für ein Leistungsplus von 12 PS. Den Topmotor stellt ein 4,4-Liter-V8 mit 530 PS und einem maximalen Drehmoment von 750 Newtonmetern dar.