Das können Apples neue Modelle

Apple hat am Dienstag in Kalifornien seine neue iPhone-Kollektion mit der Versionsnummer 15 vorgestellt. Die wichtigste Modernisierung betrifft den Lightning-Port an der Unterseite des iPhones fürs Laden und den Datentransport. Nach einer EU-Richtlinie wird für alle Smartphones von Ende kommenden Jahres an die USB-C-Buchse verpflichtend.

Man kann die Sinnhaftigkeit einer solchen Zwangsstandardisierung durch die EU in Zweifel ziehen. Aber für die Apple-Gemeinde bringt der Abschied vom 2012 eingeführten Lightning-System zwei Vorteile: Die Ladeleistung und das Datenübertragungstempo werden erhöht. Doch nicht alle 15er-iPhones profitieren von diesem Pluspunkt, und das gilt auch für die ebenfalls neue Periskop-Optik der Kamera, die einen stärkeren optischen Zoom des Teleobjektivs erlaubt.

Welches neue iPhone welche Ausstattung bekommt, kann man schnell auseinanderdröseln. Es gibt zwei Größen und zwei Ausstattungsvarianten. Das iPhone 15 hat wie auch das besser ausgestattete iPhone 15 Pro eine 6,1-Zoll-Anzeige. Mehr Display bieten das iPhone 15 Plus mit 6,7 Zoll und das Flaggschiff Pro Max mit ebenfalls 6,7 Zoll. Pro oder nicht, groß oder klein, das ist die Unterscheidungslinie.

Was das neue Material Titan bringt

Das iPhone 15 und das iPhone 15 Plus bleiben beim Edelstahlrahmen, während Apple für die Pro-Versionen erstmals gebürstetes Titan einsetzt. Es ist widerstandsfähiger gegenüber Kratzern, nimmt nicht so schnell Fingerabdrücke auf und ist vor allen Dingen leichter als Edelstahl. Die beiden Pro-Geräte wiegen rund 20 Gramm oder 10 Prozent weniger als die entsprechenden Vorjahresmodelle. Bei den Pro-Modellen ersetzt Apple den seitlich angebrachten Stummschaltschieber durch eine Aktionstaste, wie sie auch die Apple Watch Ultra im vergangenen Jahr erhielt. Die Taste ist frei programmierbar.

Das Gehäuse des iPhones 15 Pro besteht aus Titan.





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Man kann also wie gehabt mit ihr das Gerät stummschalten – oder mit Funktionen wie dem Start der Kamera oder dem Einschalten der Taschenlampe belegen. Welche Änderungen das neue Betriebssystem iOS 17 mitbringt, haben wir in einem eigenen Artikel zusammengefasst.

Mehr Tempo mit dem neuen A17-Pro-Prozessor

Nur die Pro-Modelle erhalten den neu entwickelten A17-Pro-Prozessor, den ersten der Welt mit einer Strukturbreite von 3 Nanometer. Je kleiner die Strukturbreite, umso leistungsfähiger und energieeffizienter arbeitet der Chip. Das iPhone 15 und 15 Plus laufen mit dem A16-Chip des Vorjahres, der gewiss nicht langsam ist. Ferner erhalten die Standardmodelle ein Detail der Pro-Version, nämlich Dynamic Island, die Mini-Anzeigefläche an der Oberseite des Displays, die Zweitinformationen wiedergibt, etwa Hinweise zur gerade gespielten Musik.

Sodann spendiert Apple seinen Basismodellen den 48-Megapixel-Kamerasensor der Vorjahresmodelle. Viel wichtiger aber: Das 15 Pro Max ist das erste und bislang einzige iPhone mit einem Periskop-Linsensystem, wie es in der Android-Welt schon seit Jahren verbaut wird. Der bisherige optische Dreifachzoom wird auf diese Weise zum optischen Fünffachzoom (mit einer Brennweite von 120 Millimeter), der sich natürlich noch einmal mit einem zusätzlichen Digitalzoom erweitern lässt. Das Versprechen sind endlich bessere Zoom-Aufnahmen über große Distanz hinweg, wie sie etwa Samsung schon lange bietet.

Die Ladeleistung des iPhones wird dank USB-C-Watt erhöht, bislang beträgt sie nur 20 Watt. Konkrete Angaben zu den neuen Geräten stehen jedoch noch aus. Android-Hersteller haben mittlerweile Geräte mit Ladeleistungen von 100 Watt und mehr im Angebot. So lässt sich ein leerer Smartphoneakku in wenigen Minuten vollständig betanken. Ob Apple hier mithält? Ein entsprechendes, leistungsfähiges Ladegerät wird den neuen Geräten jedenfalls nicht beigelegt.

So schnell flitzen jetzt die Daten

Bislang übertrugen iPhones per Kabel Daten mit maximal 0,48 Megabit in der Sekunde. Das ist lahm und stört vor allem Videofilmer mit ihren opulenten Aufnahmen. Die Pro-Modelle sind nun in der Lage, bis zu 10 Gigabit in der Sekunde über das Kabel zu schicken: Ein gewaltiger Leistungssprung. Man benötigt allerdings ein passendes Kabel. Überhaupt: Die Tücken von USB-C, und was man dazu wissen muss, haben wir in einem eigenen Artikel zusammengefasst. Das günstigste iPhone 15 mit 128 Gigabyte Speicher kostet 950 Euro, das teuerste 15 Pro Max mit 1 Terabyte 1950 Euro. Marktstart ist der 22. September.

Wie die neuen Apfel-Uhren ticken

Die Apple Watch bekam im vergangenen Jahr Zuwachs durch die Apple Watch Ultra im 49-Millimeter-Gehäuse aus Titan. In diesem Jahr gibt es Verbesserungen bei den Sensoren, schnellere S9-Prozessoren sowie ein helleres Display. Die Ultra 2 tritt in silberfarbenem Gehäuse auf, und die neue Watch Series 9 mit 41 und 45 Millimeter in verschiedenen Materialien und Farben. Letztere ist zu Preisen zwischen 450 Euro und 850 Euro vom 26. September an erhältlich. Die günstigeren Modelle haben kein Mobilfunkmodul eingebaut. Die Ultra 2 kostet 900 Euro und kommt zu diesem Zeitpunkt ebenfalls in den Handel. Die wichtigste Zäsur für die Freunde der Apple-Uhren ist Watch OS 10 mit einem grundlegend geänderten Bediensystem und der Möglichkeit, mit einer Art Doppelklick von Daumen und Zeigefinger Funktionen auszulösen, etwa einen Anruf anzunehmen. Weitere Informationen finden Sie hier.

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