Der BMW i4 gehört zu den besten Elektroautos auf dem deutschen Markt. Das hatten wir schon am 10. Mai vergangenen Jahres an dieser Stelle konstatiert. Nur ist er ausgesprochen teuer. Das Spitzenmodell M50 mit zwei Elektromotoren und Allradantrieb hat 544 PS und mehr als 700 Newtonmeter Drehmoment, kostet aber ohne jedes Extra schon knapp 70.000 Euro.
Irgendwie liegt es nahe, auf den vorderen Motor zu verzichten, somit auf Hinterradantrieb zu vertrauen und rund 10.000 Euro zu sparen. Die lassen sich in Zusatzausstattung investieren: Unser Testwagen i4 40 eDrive kam so auf einen Endpreis von 72.200 Euro. Auch mit 340 PS, 430 Nm maximalem Drehmoment und einer Spitzengeschwindigkeit von 190 km/h lässt es sich aushalten, es stehen dann 5,7 statt 3,9 Sekunden für den Spurt von 0 auf 100 km/h parat. Zumal man mit einem Elektroauto ohnehin wegen der sonst arg leidenden Reichweite meist zurückhaltend fährt.
Nie schneller als 130 km/h gefahren
Als vom konventionellen 3er-BMW abgeleitete Schräghecklimousine hat der i4 eine praktische große Heckklappe und einen entsprechend erweiterbaren 470-Liter-Kofferraum. Auch der i4 40 hat die große 84-kWh-Batterie und kann schnellstens mit 210 kW laden. Im Winter bei Temperaturen um fünf Grad bewegt, war er mit einem Durchschnitt von 24,0 kWh auf einhundert Kilometer um 2,2 kWh sparsamer als der M50 einst im Mai. Allerdings streuten die einzelnen Etappen nicht weit: 21,9 bis 24,2 kWh, mit dem M50 waren es 23,1 bis 30,4 kWh. Ladeverluste sind jeweils eingerechnet. Auf der Autobahn sind wir konstant nie schneller als 130 km/h gefahren.
Als vom konventionellen 3er-BMW abgeleitete Schräghecklimousine hat der i4 eine praktische große Heckklappe.
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Bild: Hersteller
Wie überall in der Elektrowelt ist die angegebene Normreichweite von rund 500 Kilometern im Alltag Schall und Rauch. Mit 300 Kilometern darf man rechnen, dann bleibt noch eine kleine Sicherheitsreserve. Ein Beispiel: Mit 86 Prozent Akkustand – geladen von 22 Prozent an in 42 Minuten – kamen wir mit Spartempo von höchstens 110 km/h genau 309 Kilometer weit und hatten dann noch 5 Prozent Rest im Akku. Schiefgehen bis zur und an der Ladesäule darf dann freilich nichts mehr.
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Mit nur einer angetriebenen Achse ist der i4 erst recht ein BMW alter Schule im besten Sinne, ihn zu fahren macht wirklich Freude. Die gesunde Härte, die das Fahrwerk bietet, muss man aber mögen.