Der BMW 2002 turbo ist ein Meilenstein der deutschen Automobilgeschichte. War er doch das erste europäische Serienauto mit einem Turbolader, der dem Motor etliche Zusatz-PS einschenkte. 40 waren es in diesem Fall, so wurde aus der ohnehin schon sportlichen zweitürigen Mittelklasse-Limousine 2002 ein 170-PS-Auto, das plötzlich dem Porsche 911 Konkurrenz machte und ihm in der Spitzengeschwindigkeit sogar um ein km/h voraus war: 211 schlägt im damals auf dem Schulhof so beliebten Quartett eben die 210 km/h.
Möglich machte das ein Lader von Kühnle, Kopp und Kausch aus Frankenthal in der Pfalz. Das technische Prinzip kannte man schon seit dem Jahr 1912: Die heißen Abgase des Motors treiben ein Turbinenrad an, es wird Frischluft angesaugt, die bei vergrößerter Kraftstoffzufuhr dem Benzin-Luft-Gemisch zugeführt wird. Leistungssteigerungen von „weit über 100 Prozent sind auf diesem Wege erreichbar“, berichtete die F.A.Z. in ihrer Rubrik „Motor“ am 29. August 1973.