Großdemo in Köln
Tausende Kurden fordern Freilassung von PKK-Gründer Öcalan
Aktualisiert am 08.11.2025 – 20:00 UhrLesedauer: 2 Min.
In Köln demonstrieren mehrere Tausend Menschen für die Freilassung des PKK-Führers Abdullah Öcalan. Die Veranstaltung verläuft bislang friedlich.
Tausende Kurden haben am Samstag in Köln für die Freilassung des PKK-Führers Abdullah Öcalan demonstriert. Nach Polizeiangaben waren 15.000 Teilnehmer für den Demonstrationszug durch die Innenstadt angemeldet.
Zur genauen Teilnehmerzahl machte die Polizei keine Angaben. Ein Sprecher bestätigte lediglich, dass mehrere Tausend Menschen vor Ort seien. Der Demonstrationszug verlief bisher ohne nennenswerte Vorfälle. Die Veranstaltung begann mit Verzögerung und setzte sich erst mittags in Bewegung.
Während der Demonstration wurden vereinzelt Bengalos und Böller gezündet und geworfen, wie ein dpa-Reporter berichtete. Die Polizei leitete daraufhin Verfahren gegen mehrere Menschen ein. Ansonsten wurden keine nennenswerten Vorfälle verzeichnet, alles verlief ruhig, wie der Polizeisprecher sagte. Festnahmen gab es keine.
Die in der Türkei verbotene kurdische Arbeiterpartei PKK hatte in diesem Jahr angekündigt, ihre Kämpfer aus dem Land zurückzuziehen. Dieser Schritt erfolgte im Rahmen eines Friedensprozesses mit der türkischen Regierung. Die PKK hatte bereits im Juli symbolisch ihre Waffen niedergelegt.
Auf der PKK-nahen Nachrichtenseite ANF heißt es jedoch, Öcalan befinde sich trotz dieser Entwicklungen noch immer in Haft – seit 26 Jahren. Ein „würdevoller, gerechter Frieden sei erreichbar – vorausgesetzt, dass ernsthafte Gespräche beginnen und alle relevanten Akteure daran beteiligt sind“. Dies bedeute, dass Öcalan freigelassen werden müsse.
Die PKK ist in der Türkei, der EU und den USA als Terrororganisation eingestuft. Im Mai kündigte die Organisation ihre Auflösung an und folgte damit einem Aufruf ihres inhaftierten Gründers Öcalan.
Die PKK wurde 1978 von Öcalan in der Türkei gegründet – als Reaktion auf die politische, soziale und kulturelle Unterdrückung der Kurden. Seit den 1980er Jahren kämpfte sie mit Waffengewalt und Anschlägen für einen kurdischen Staat oder ein Autonomiegebiet im Südosten der Türkei. In dem Konflikt kamen Zehntausende Menschen ums Leben. Öcalan, Mitte 70, sitzt seit 1999 auf der Gefängnisinsel Imrali in Haft.
