25 Jahre nach seinem Start bringt Nokia eine Neuauflage des legendären Handys 3210 heraus. t-online-Redakteure erinnern sich an ihre ersten Mobiltelefone.

Es waren die Zeiten, als Mobiltelefone noch Tasten hatten und die Klingeltöne aus wilden Pieptönen bestanden: 1999 brachte Nokia das 3210 auf den Markt und revolutionierte damit die Branche. Es war klein, bezahlbar, hatte eine integrierte Antenne und das Kultspiel „Snake“ installiert.

25 Jahre später ist die Handysparte von Nokia chinesisch und ein Nachfolger für das Kult-Telefon auf dem Weg. Mehr dazu lesen Sie hier.

Diese Meldung weckte in der Redaktion nostalgische Gefühle. Wir haben für Sie in unseren Erinnerungen und Altgeräteschätzen gekramt und stellen Ihnen unsere ersten Mobiltelefone vor, die meist noch ohne Internet auskamen und deren Displays teilweise winzig klein waren.

„Viel cooler als Nokia“

Christopher Clausen (37), Mobilitätsredakteur: „Als ich 1999 mein erstes Handy kaufte, war das Nokia 3210 extrem angesagt. Für mich als 13-Jährigen war es zu teuer. Stattdessen lockte mich ein japanisches Gerät mit spacigem Namen: das Trium Astral. Weniger kantig, mit wechselbarem Cover (wie beim Nokia) und ausziehbarer Antenne. Zwar hatte es nicht das Spiel ‚Snake‘, aber dafür andere Vorzüge: Die Menübildchen (natürlich monochrom) fand ich viel hübscher als die bei Nokia, die Klingeltöne waren zwischen dem ganzen Nokia-Einheitsbrei erkennbar und das T9-System zum schnellen SMS-Schreiben hatte es genauso wie das 3210. Das wurde allerdings auch zu einem Problem für mich: Mit Preisen von 39 Pfennig pro Textnachricht war die Prepaid-Karte mit 25 D-Mark ruckzuck leer.

Sowohl den Mobilfunkbetreiber als auch den Handyhersteller gibt es mittlerweile nicht mehr: Aus Viag Interkom und ihrer Prepaid-Marke Loop wurde irgendwann O2, und Trium-Hersteller Mitsubishi Electric hat irgendwann die Herstellung von Handys aufgegeben. Das alte Telefon liegt jedoch immer noch in einer Kiste bei meiner Mutter, neben dem C35 von Siemens und anderen Geräten aus der Mobilfunk-Urzeit.“

„Unheimlich stylisch beim Telefonieren – dachte ich damals“

Steve Haak (46), Digitalredakteur: „Mein erstes Handy war ein Philips Diga TCD308. Das Gerät hatte eine aufschiebbare Abdeckung für die Telefontasten. Beim Telefonieren sah es unheimlich stylisch aus, wenn die Abdeckung herausgeschoben war – dachte ich damals. Ich kann mich noch gut an die Tasten erinnern, die sich beim Tippen ziemlich schwammig angefühlt haben.

Mein Vertrag war ein Prepaid-Angebot von Vodafone, bei dem ich 2 D-Mark pro Minute Gesprächszeit zahlen musste. Unglaublich teuer aus heutiger Sicht. Aber das Handy war hundertmal besser als der Scall-Pager, den ich davor hatte und der mir nur anzeigte, wenn mich jemand erreichen wollte.“

„Endlich ein Weg, an der Schwiegermutter vorbeizukommen“

Sara Zinnecker (39), Finanzredakteurin: „Den Namen meines ersten Handys habe ich vergessen. Aber ich weiß noch genau, wie es aussah und was für schnuckelige Geräusche es machte. Es hatte abgerundete Ecken und war so klein, dass ich beim SMS-Schreiben immer Angst hatte, dass es mir aus der Hand rutschen würde. Eine kurze Internetrecherche zeigt: Es kommt im Aussehen dem Trium Astral des Kollegen Clausen sehr nahe.

Verrückt, wenn man daran zurückdenkt, wie schnell man dieselbe Taste mehrfach drücken lernte, um ganze Wörter zu erzeugen. Allein für das Wort „schön“ zum Beispiel brauchte es viermal die 7, dreimal die 2, zweimal die 4, fünfmal die 6, zweimal die 6. Das war Routine, ging irgendwann blitzschnell. Das Billig-Handy gab es zum Schülertarif bei der damaligen Viag-Interkom umsonst dazu.

Auch wenn mir der Name des Geräts entfallen ist, so wird die Erinnerung immer bleiben: Ich glaube, es war auf dem Pausenhof, wo ich meinem damaligen Schwarm die erste SMS schrieb. Und innerlich so was von erleichtert war – weil ich endlich nicht mehr fürchten musste, auf dem Festnetz die potenzielle Schwiegermutter zu erwischen.“

Aktie
Exit mobile version