Mitten in der Nacht
Geheimaktion: Münchner Surfer bauen eigene Eisbachwelle
Aktualisiert am 11.11.2025 – 15:01 UhrLesedauer: 2 Min.
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München rätselt immer noch über das Verschwinden der Eisbachwelle. Nun haben ein paar Surfer die Sache selbst in die Hand genommen.
Noch immer ist von der Eisbachwelle nichts zu sehen. Nachdem infolge der alljährlichen Bachauskehr, also der Reinigung des Gewässers, auch der Wasserstand gesunken war, blieb die berühmte Welle aus. Die genaue Ursache ist noch nicht bekannt. Nun haben einige Surfer die Welle selbst nachgebaut.
Die Aktion, die der „Surf Club Munich“ auf Instagram teilte, soll sich wohl schon in der Nacht zum Samstag zugetragen haben: Eine Gruppe von Surfern hat in einer Nacht-und-Nebel-Aktion die Welle selbst nachgebaut, und zwar mit Holzbrettern. Das zeigt ein auf Instagram veröffentlichtes Video. Dort ist zunächst ein größeres Holzbrett samt Werkzeug zu sehen.
Anschließend wird der Eisbach samt neu aufgestauter Welle gezeigt, auf der dann eine Person im Dunkeln surft. Laut Beitrag soll sich die Szene gegen 1.30 Uhr abgespielt haben. Wer genau auf der Eisbachwelle surft, ist nicht erkennbar. Klar ist: Weder das Surfen nach 22 Uhr noch die eigenständigen Baumaßnahmen am Eisbach sind laut der Nutzungsverfügung von der Stadt erlaubt.
Der „Surf Club München“ gab auf Nachfrage von t-online an, die Aktion nicht organisiert zu haben. Offenbar teilten sie lediglich das Video auf ihrem Profil. „Wir unterstützen jedoch das Anliegen, die Eisbachwelle schnell und sicher wiederherzustellen“, teilt ein Sprecher t-online per Mail mit.
Franz Fasel, Sprecher der Interessengemeinschaft Münchner Surfer (IGSM), bezeichnete die Aktion am Montag als kurzfristige Lösung und erklärte, dass die Nutzung einer Rampe „jahrelang gängige Praxis“ gewesen sei. Eine echte Lösung sieht Fasel darin aus Sicherheitsgründen jedoch nicht: „Ich würde es mal als temporären Versuch sehen“, so der Sprecher am Montag.
Zwischen Stadt und den Surfern gibt es durchaus Meinungsverschiedenheiten, was die Wiederherstellung der Welle angeht. So herrscht innerhalb der Surfer-Community die Meinung vor, das Problem ließe sich mit Kiesaufschüttung beheben. Beim zuständigen Baureferat geht man jedoch von mehreren Faktoren aus. Weil sich Veränderungen jedoch nicht sofort bemerkbar machen, müssen alle Beteiligten abwarten.
Clemens Baumgärtner, der OB-Kandidat der CSU, fordert unterdessen mehr Tempo: „Es stellt sich schon die Frage, warum Surfer die Welle mit relativ einfachen Mitteln wieder herstellen können und hoch bezahlte Fachleute nach wie vor daran (angeblich) scheitern.“ Die vorübergehende Wiederherstellung der Welle bezeichnete Baumgärtner in seiner Stellungnahme jedoch weiter als „illegale Geheimaktion“.










