Restaurantbetreiber sind erzürnt
Thailand: Kein Bier mehr für Touristen nach Mitternacht
12.11.2025 – 11:27 UhrLesedauer: 2 Min.
In Thailand gilt ein neues Alkoholgesetz: Wer zum Beispiel nach Mitternacht trinkt, muss mit einer Strafe rechnen. Die Regelung löst heftige Kritik aus.
Wer jetzt nach Thailand reist, sollte beim Trinken genau auf die Uhr schauen. Ein Bier nach Mitternacht kann schon ein Verstoß gegen das neue Alkoholgesetz „Alcoholic Beverage Control Act“ sein und den Ertappten ein hohes Bußgeld kosten.
Seit dem 9. November gilt in Thailand die verschärfte Fassung des Alkoholgesetzes. Während früher vor allem Verkäufer belangt wurden, stehen nun auch Konsumenten in der Verantwortung. Alkohol darf nur zwischen 11 und 14 Uhr sowie zwischen 17 Uhr und Mitternacht konsumiert werden. Wer nach Mitternacht weitertrinkt – selbst wenn das Getränk kurz zuvor bestellt wurde – riskiert ein Bußgeld in Höhe von bis zu 10.000 Baht (rund 250 Euro).
Neben dem Alkoholverbot verschärft Thailand auch die Regeln für Werbung: Schon ein Social-Media-Post mit sichtbarem Alkohol-Logo kann als illegale Werbung gelten.
Für die Tourismusbranche in Thailand ist das neue Gesetz folgenschwer. Zwar sind Hotels, internationale Abflughallen und lizenzierte Bars und Clubs von den neuen Zeiten ausgenommen, aber die vielen kleinen Betriebe müssen sich an die neuen Regeln halten – und das mitten in der touristischen Hochsaison und außerdem zu einer Zeit, in der Thailand seinen Tourismus eigentlich weiter ankurbeln wollte.
„Es ist unklar, welchem Zweck dieses Gesetz dient“, sagte Sorathep Rojpotjanaruch, Vorsitzender des thailändischen Restaurantverbands, der Zeitung „The Straits Times“. „Diejenigen, die es unterzeichnet haben, erkennen womöglich nicht, wie viel Schaden es der Tourismus- und Dienstleistungswirtschaft zufügen wird.“
Restaurants, Bars und Geschäfte müssen sich nun ein Konzept überlegen, um zum Beispiel das Mittagsverbot einhalten zu können. Dazu müssten sie jetzt feste „Last Order“-Zeiten (auf Deutsch: letzte Bestellung) einführen, um sicherzustellen, dass nach 14 Uhr kein Alkohol mehr auf dem Tisch steht. Die nächtliche Sperre erfordert wiederum, dass auf Restauranttischen nach Mitternacht kein einziges Glas Alkohol mehr zu finden ist.
Prapawee Hemathas, Generalsekretär der Craft Beer Trade Association, erklärt:
„Die Betreiber befinden sich in einer Art Schwebezustand. Sie wollen das Gesetz befolgen, wissen aber nicht genau, wie, weil klare Richtlinien und Ausführungsbestimmungen noch fehlen.“
