Nach der Festnahme der Verdächtigen am Donnerstag laufen die Ermittlungen weiter. Es gilt, Beweise zu sichern, denn die Festgenommene hat bislang von ihrem Schweigerecht Gebrauch gemacht. Möglicherweise könnte ein Fundstück helfen, die Tat auch ohne Aussage nachzuweisen: Wie der Sender RTL am Samstag berichtete, bekamen Reporter von einer Zeugin einen verkohlten Handschuh überreicht. Den Handschuh habe sie nicht weit entfernt vom Fundort der Leiche entdeckt.
Oberstaatsanwalt Nowack reagierte im Gespräch mit t-online auch auf diesen Fund – und auf die Frage, warum der Handschuh nicht schon während der Ermittlungsarbeit vor Ort entdeckt worden war. „Der Handschuh lag mehrere Hundert Meter weit weg von dem Tümpel“, so der Ermittler. Routinemäßig werde so ein großer Bereich nicht durchsucht. Der Handschuh werde jetzt aber eingehend untersucht.
Fabian war am 10. Oktober aus Güstrow verschwunden. Er lebte dort mit seiner Mutter. Am Morgen ging er nicht zur Schule, weil es ihm nicht gut ging. Als seine Mutter am Nachmittag von der Arbeit nach Hause kam, war Fabian weg. Erst vier Tage später wurde seine Leiche gefunden – von Gina H., der Ex-Freundin des Vaters. Sie habe den leblosen Körper bei einem Spaziergang mit ihrer Freundin entdeckt, gab sie damals an. Dass sie etwas mit dem Tod Fabians zu tun haben könnte, hatte sie gegenüber mehreren Medien zurückgewiesen.
Als Fabians Mutter Dorina von der Festnahme der Verdächtigen erfuhr, sei sie bestürzt gewesen, sagte ihre Anwältin Christine Habetha dem Sender RTL. Die Frau sei schon länger im Visier der Familie gewesen. Verwundert habe sich die Mutter vor allem darüber gezeigt, warum es nach dem Leichenfund noch so lange bis zum Haftbefehl gedauert habe.
Fabians Mutter treiben nach dem Tod ihres achtjährigen Sohnes viele Fragen um, wie ihre Anwältin schilderte: „Hat er viel gelitten, hat er sich gequält, hat er geschrien, hat er sich vielleicht gewehrt?“ Gleichzeitig warnte die Juristin vor Spekulationen. „Wir halten uns da sehr, sehr zurück und haben Vertrauen in die polizeiliche Arbeit“, erklärte sie.










