April 2023: Wladimir Sergijenko, langjähriger Mitarbeiter der damaligen AfD-Bundestagsabgeordneten Ulrich Oehme und Eugen Schmidt, kehrt von einer seiner zahlreichen Russlandreisen zurück. Dabei stellen deutsche Behörden fest, dass er auch die russische Staatsbürgerschaft besitzt, die er bei seiner Einbürgerung verschwieg. Ihm wird daraufhin der deutsche Pass entzogen. 2025 wird seinem ehemaligen Arbeitgeber, dem Ex-AfD-Abgeordneten Oehme, der Bundestagshausausweis aus Sicherheitsgründen verweigert. Grund ist unter anderem seine Beziehung zu Sergijenko und dessen aktive Zusammenarbeit mit russischen Geheimdiensten.
September 2023: Der Bundestagsabgeordnete Matthias Moosdorf, ebenfalls Mitglied im „Arbeitskreis Außen“ der Fraktion, gibt ein Cellokonzert in Sankt Petersburg. Wenig später wird er zum Leiter des Arbeitskreises. Ende 2024 wird durch Recherchen von t-online öffentlich, dass Kreml-Zuschüsse den Auftritt in Sankt Petersburg ermöglichten.
März 2024: Die Landtagsabgeordneten Ulrich Singer, Lena Roon und Steffen Jurca (alle Bayern) reisen als vermeintliche Wahlbeobachter zur Präsidentschaftswahl nach Russland. Auch die damalige Hamburger Bürgerschaftsabgeordnete Olga Petersen reist an und lobt im russischen Fernsehen den angeblich fairen und transparenten Ablauf. Aufgrund der Auftritte wird Petersen kurz darauf aus der Partei ausgeschlossen. Sie wandert anschließend nach Russland aus.
Juni 2024: Die Landtagsabgeordneten Tillschneider und Frank Otto Lizureck (beide Sachsen-Anhalt) reisen nach Kaliningrad. Mit dabei sind zwei Kommunalpolitiker sowie laut eigenen Angaben 14 weitere AfD-Mitglieder. Gemeinsam schwenken sie auf dem zentralen Platz der russischen Exklave Fahnen, die zur Hälfte die deutschen Nationalfarben, zur anderen Hälfte die russischen zeigen – und werben im russischen Fernsehen für die „deutsch-russische Freundschaft“.
