Der Beitragssatz werde in Folge der demografischen Entwicklung weiter steigen, prophezeite Gunkel. „Der größte Teil des Anstiegs um insgesamt 2 Prozentpunkte auf 20,6 Prozent wird bis zum Jahr 2032 erwartet.“ Gunkel wies auf steigende Beiträge auch in den anderen Sozialkassen hin – die Politik müsse die Beitragszahler und -zahlerinnen vor Überlastung schützen. Helfen könne eine Begrenzung des Satzes, regte Gunkel an.
Gunkel griff Sorgen der Jungen Gruppe der Unionsfraktion auf, nach denen das Rentenpaket langfristig zu teuer werden könnte. Auch der Rentenvorstandsvorsitzende sagte „dauerhaft“ höhere Rentenausgaben voraus. Dass im Gesetz eine „konkrete Erstattungslösung“ dafür mit Steuermitteln vorgesehen ist, begrüßte Gunkel. Die Höhe der Mehrausgaben, die noch nach Ende der Haltelinie, also ab Mitte 2032 entstehen, bezifferte Gunkel auf 111 Milliarden Euro bis 2040.
Der CDU-Abgeordnete Lukas Krieger forderte, dass die Haltelinie nicht über 2031 hinaus gilt. Oder – so Krieger – besser wäre es aus seiner Sicht, ganz auf sie zu verzichten. Die Vorsitzende des Sozialverbands Deutschland, Michaela Engelmeier, sagte der dpa dagegen: „Das Rentenpaket mit der Festschreibung des Rentenniveaus bei 48 Prozent muss umgesetzt werden, denn sonst verpufft der Effekt der Rentenerhöhung.“
Ähnlich sieht das die Gewerkschaftsvertreterin im Rentenvorstand, Anja Piel. „Beträge zur Rentenversicherung sind kein Verlust für junge Menschen“, sagte sie. Laut Ökonomen liege ihre Rendite unterm Strich bei 3 Prozent. Im Übrigen wiesen Gunkel und Piel darauf hin, dass es spannend bleibe. Denn die Koalition will grundsätzliche Reformen im kommenden Jahr von einer Rentenkommission anstoßen lassen.
