Aktion in Baden-Württemberg
Sie arbeiteten Drogennetzwerk zu: Polizei verhaftet JVA-Beamte
07.11.2025 – 11:59 UhrLesedauer: 1 Min.
Kokain, Bargeld und Waffen: In einer geplanten Aktion zerschlägt die Polizei einen Drogenring, der in Gefängnissen aktiv war. Auch Justizvollzugsbeamte werden verhaftet.
In mehreren Gefängnissen in Baden-Württemberg ist ein großangelegtes Drogennetzwerk aufgeflogen. Nach Angaben der Staatsanwaltschaft befinden sich fünf Tatverdächtige in Untersuchungshaft. Sie sollen den Drogenhandel der Insassen unterstützt haben. Insgesamt ermittelt die Kriminalpolizei gegen 19 Personen – unter ihnen auch drei Justizvollzugsbeamte.
Am Montag durchsuchten die Ermittler mehrere Justizvollzugsanstalten sowie zwölf Wohnobjekte in verschiedenen Städten. An der Aktion beteiligten sich die Polizeipräsidien Ulm, Heidelberg und Karlsruhe sowie die Bereitschaftspolizei und die Kriminalpolizei Neu-Ulm.
Die Zahl und Standorte der betroffenen Gefängnisse wollte die Polizei nicht nennen. Sichergestellt wurden unter anderem Kokain, Medikamente, Bargeld sowie verschiedene Waffen.
Die Ermittlungen begannen im Frühjahr nach ersten Hinweisen auf Drogengeschäfte in der Justizvollzugsanstalt Ravensburg. Die Kripo Friedrichshafen leitete daraufhin ein Verfahren ein und identifizierte vier mutmaßliche Haupttäter. Die Vier sind deutsche, türkische und serbische Staatsbürger.
Diese sollen innerhalb der Gefängnisse mit Rauschgift und Medikamenten gehandelt haben. Eine 29-jährige Frau unterstützte sie von außen.
Nach Einschätzung der Ermittler handelte das Netzwerk arbeitsteilig. Die Verdächtigen sind zwischen 18 und 30 Jahre alt. Gegen einen weiteren Beschuldigten wurde ebenfalls ein Haftbefehl erlassen, dieser wurde jedoch unter Auflagen außer Vollzug gesetzt.
Die Kripo Friedrichshafen ermittelt weiterhin in dem Fall. Welche Rolle die drei Justizvollzugsbeamten genau gespielt haben, ist noch unklar. Die Polizei hält sich mit weiteren Details bislang zurück.
