Zahl der Einbrüche im „unteren Mittelfeld“
Polizei gibt Entwarnung: Grünwald ist kein Einbrecher-Hotspot
11.11.2025 – 16:01 UhrLesedauer: 2 Min.

Mit der dunklen Jahreszeit werden auch die Einbrüche wieder häufiger. Im Fokus soll der Münchner Stadtteil Grünwald stehen. Doch die Polizei gibt Entwarnung.
Durch die Zeitumstellung von Sommer- auf Winterzeit werden die Tage kürzer und viele Einbrecher nutzen die frühe Dämmerung, um ungesehen in Wohnungen und Häuser einzubrechen. Erst kürzlich gab es eine Reihe von Einbrüchen in München – unter anderem im Nobelviertel Grünwald im Süden der Stadt. Doch reicht das schon aus, um von einem Einbruchs-Hotspot zu sprechen?
Christian Drexler, Polizeihauptkommissar der Münchner Polizei, erklärt auf Anfrage von t-online, dass Wohnungseinbrüche das ganze Jahr über begangen werden – allerdings nehme ab Herbst die Anzahl solcher Delikte zu. So auch in diesem Jahr. Grund dafür sei laut Drexler die früher einsetzende Dunkelheit sowie die Abwesenheit vieler Bewohner, weil sie beispielsweise auf der Arbeit sind. Dass das Stadtviertel dabei besonders im Visier der Täter stehe, kann er nicht bestätigen: „Grünwald stellt keinen Einbruchs-Schwerpunkt dar.“
Laut Drexler komme es im gesamten Zuständigkeitsbereich der Münchner Polizei zu Einbrüchen. Das betreffe frei stehende Einfamilienhäuser, Reihenhäuser, aber auch Wohnungen in Mehrfamilienhäusern. „Im Vergleich mit anderen Landkreisgemeinden und Stadtbezirken liegt die Zahl der registrierten Einbrüche in Grünwald im unteren Mittelfeld“, so der Polizeihauptkommissar. Auch wenn im Landkreis München die Anzahl von Wohnungseinbrüchen im Vorjahresvergleich leicht angestiegen sei, so sei sie im Gegensatz zu den vergangenen zehn Jahren jedoch „stark rückläufig“.
Zahlen aus dem Sicherheitsreport 2024 der Polizei München verdeutlichen das. Gab es im Jahr 2015 noch rund 1.400 Wohnungseinbruchsdiebstähle, sanken sie im vergangenen Jahr auf 878. Laut dem Bericht verlief bei einer Versuchsquote von 48,9 Prozent knapp jeder zweite Wohnungseinbruch erfolglos.
Trotzdem ist sich die Polizei der Thematik bewusst und hat entsprechende Maßnahmen ergriffen. „Wir haben inzwischen unsere Streifendichte in entsprechenden Wohngebieten in der gesamten Stadt und im Landkreis München intensiviert.“ Neben den regulären Kräften der Dienststellen seien hier vor allem zivile Fahnder und geschlossene Einheiten, beispielsweise von den Münchner Einsatzhundertschaften, im Einsatz. „Auch ein lageangepasster Einsatz von berittenen Polizeikräften ist ein Thema. Das betrifft allerdings nicht nur Grünwald, sondern das komplette Stadtgebiet.“
Doch was können Bewohner tun, um den Tätern möglichst wenig Angriffsfläche zu bieten? Drexler rät unter anderem dazu, Fenster nicht zu kippen, die Tür zweimal zuzusperren und keine Ersatzschlüssel unter der Fußmatte zu verstecken. Auch ein Anruf bei der Polizei unter der 110 bei verdächtigen Wahrnehmungen könne ein effektives Mittel zur Bekämpfung der Wohnungseinbruchskriminalität sein. „Durch eine solche Mitteilung gelang es erst vergangenen Freitag (7. November 2025), insgesamt fünf mutmaßliche Wohnungseinbrecher in Harlaching festzunehmen.“











