Russlandreise findet statt

AfD-Spitze untersagt Politikern Treffen mit Medwedew


06.11.2025 – 18:43 UhrLesedauer: 2 Min.

Wladimir Putin mit Dimitri Medwedew (hinten): Der Vorgänger des russischen Präsidenten fällt immer wieder durch markige Worte auf.

Wladimir Putin mit Dimitri Medwedew (hinten): Der Vorgänger des russischen Präsidenten bedroht immer wieder Deutschland. (Quelle: Mikhail Metzel/imago-images-bilder)

Nachdem t-online über ein geplantes Treffen von AfD-Politikern mit Dmitri Medwedew in Russland berichtete, greift die Fraktionsspitze ein.

„Statt am Treffen mit Medwedew werde ich jetzt an einem Brics Joint Prayer for Peace teilnehmen“, sagte der AfD-Bundestagsabgeordnete Rainer Rothfuß t-online am Donnerstagabend. „Ich kann die Entscheidung nachvollziehen, ich unterstütze diese Linie. Wir wollen konstruktiv unterwegs sein, nicht effekthascherisch.“

Rothfuß hatte t-online zuvor gesagt, er werde wie bereits 2024 am Vorabend der Konferenz in Sotschi an einer Diskussionsrunde mit Medwedew teilnehmen. Die Runde mit Medwedew, bei der am Eingang die Handys abgegeben werden müssen, sei schon im Vorjahr ein „lohnender Termin“ gewesen und habe einen „so differenzierten wie intensiven Blick“ ermöglicht.

Aus den anderen Parteien war die Kritik nach der Berichterstattung groß: Der verteidigungspolitische Sprecher der Union im Bundestag, Thomas Erndl, kritisierte im Gespräch mit t-online: „Die AfD predigt Patriotismus, aber paktiert mit Putin“. „Das ist Landesverrat“, sagte CSU-Generalsekretär Martin Huber t-online. SPD-Fraktionsvizechefin Sonja Eichwede bewertete die Ergebnisse der t-online-Recherche als „alarmierend“. Das Vorgehen der AfD sei nicht Patriotismus, sondern ein „gezielter Angriff auf unseren Staat“, so Eichweide.

Eine prominent besetzte AfD-Delegation soll aber weiterhin in der nächsten Woche zu einer Konferenz nach Sotschi reisen. Darunter sind nach Recherchen von t-online der sächsische AfD-Landeschef Jörg Urban, die Bundestagsabgeordneten Rothfuß und Steffen Kotré sowie der EU-Abgeordnete Hans Neuhoff.

Die AfD-Fraktionsführung in Berlin hat die geplante Sotschi-Reise der Bundestagsabgeordneten Steffen Kotré und Rainer Rothfuß genehmigt. Über die Reise des EU-Parlamentariers Hans Neuhoff war der Bundesvorstand der Partei mindestens informiert. Ein Sprecher bestätigte t-online am Donnerstag, dass Neuhoff die Reise angezeigt habe.

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