Üble Ausfälle von Österreichs Fußballfans. Am Rande der EM-Partie gegen die Türkei ist es zu rassistischen Gesängen gekommen. Im Mittelpunkt stand ein bekanntes Lied.

Österreichische Fußball-Fans haben vor dem EM-Achtelfinale gegen die Türkei in Leipzig für einen Eklat gesorgt. Während einer Übertragung des Schweizer Fernsehens SRF war vor dem Spiel zu sehen, wie Anhänger der ÖFB-Auswahl in der Stadt zur Melodie des Lieds „L’amour toujours“ die Parole „Deutschland den Deutschen, Ausländer raus“ singen. Die Leipziger Polizei war am Dienstagabend angefragt.

Bundesweit bekanntgeworden war die rassistische Parole durch ein Video von der Insel Sylt. Darin hatten zahlreiche junge Menschen bei einer Feier „Ausländer raus“ und „Deutschland den Deutschen“ zu dem Lied von Gigi D’Agostino gegrölt. Mittlerweile sind zahlreiche weitere Vorfälle bekannt. Auf einigen Volksfesten soll das Lied daher nicht gespielt werden, auch bei der Fußball-EM ist es nicht zugelassen.

Das eigentlich sehr friedliche Lied „L’amour toujours“ gehört normalerweise zu den Songs, die im Umfeld der österreichischen Nationalmannschaft gespielt werden. Der Verband hatte auch einen Antrag gestellt, dass das Lied nach siegreichen EM-Spielen in den Stadien in Deutschland gespielt wird – nach den Vorfällen mit der rassistischen Parolen nahmen aber der ÖFB und die Europäische Fußball-Union davon Abstand.

Der italienische DJ D’Agostino hatte klargestellt, dass es in seinem Lied ausschließlich um Liebe gehe.

Am Rande der Partie gegen Leipzig zeigten Fans in der österreichischen Kurve auch eine rot-weiß-rote Fahne, auf der die Parole „Süd-Tirol ist nicht Italien“ zu lesen war. Dazu das Logo der Partei „Süd-Tiroler Freiheit“. Die Partei setzt sich für die Loslösung der norditalienischen Provinz Südtirol (so die offizielle Schreibweise) ein. Sie gilt in Teilen als völkisch, machte im vergangenen Jahr mit einer rassistischen und fremdenfeindlichen Kampagne auf sich aufmerksam. Damals forderte sie mit dem Slogan „Kriminelle Ausländer abschieben“ ein hartes Vorgehen gegen Menschen mit Migrationshintergrund.

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