Zahnschmelz reparieren

Forscher entwickeln Gel, das Millionen Patienten helfen könnte


10.11.2025 – 12:41 UhrLesedauer: 2 Min.

Strahlendes Lächeln: Zahnschmelz schützt unsere Zähne. (Quelle: Jacob Wackerhausen/getty-images-bilder)

Einmal weg, für immer verloren – das galt bisher für Zahnschmelz. Doch Forscher aus Großbritannien sprechen jetzt von einem Durchbruch.

Ein neu entwickeltes Gel soll geschädigten Zahnschmelz wiederherstellen können. Wissenschaftler der Universität Nottingham haben eine Substanz entwickelt, die natürliche Wachstumsprozesse imitiert. Das Gel basiert auf künstlich hergestellten Eiweißen und füllt Risse und Löcher im Zahnschmelz auf. Erste Laborergebnisse zeigen: Die neu gebildete Schicht ähnelt echtem Zahnschmelz in Härte und Struktur.

Zahnschmelz schützt die Zähne vor Kälte, Hitze und Säuren. Trotz seiner enormen Härte nutzt er sich mit der Zeit ab – durch säurehaltige Ernährung, Zähneknirschen oder falsches Putzen. Ist der Schmelz einmal weg, liegt das empfindliche Dentin darunter frei. Die Folgen: Die Zähne werden schmerzempfindlicher und das Kariesrisiko steigt.

Bisher versuchten Zahnärzte, die Symptome mit Fluorid zu lindern. Das neue Gel geht einen Schritt weiter: Es ermöglicht, dass Mineralien wie Kalzium und Phosphat aus dem Speichel eine neue, schützende Kristallschicht bilden. Fachleute nennen diesen Prozess epitaktische Mineralisierung.

Im Labor trugen die Forscher das Gel auf angeraute Zähne auf. Innerhalb weniger Tage entstand eine neue Schutzschicht, die dem natürlichen Zahnschmelz stark ähnelt. Selbst Belastungstests, etwa mit simuliertem Kauen und Putzen, überstand das neue Material gut.

Studienleiter Abshar Hasan sagt laut Pressemitteilung: „Der Zahnschmelz hat eine einzigartige Struktur. Ihn künstlich nachzubilden, galt lange als unmöglich.“ Nun habe man einen Weg gefunden, die Natur nachzuahmen.

Zwar wurde das Gel bislang nur im Labor getestet. Doch die Forscher arbeiten bereits an einem marktfähigen Produkt. Ein Start-up wurde gegründet, 2026 soll die erste Anwendung für Patienten auf den Markt kommen.

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