Der Ex-Kanzlerkandidat Armin Laschet lehrt nun an der LMU – doch eine Studentin hat Bedenken wegen eines früheren Fehlers. Wie der CDU-Politiker reagiert.

An der Ludwig-Maximilians-Universität ist im gerade begonnenen Sommersemester ein prominenter Dozent zu hören: Armin Laschet (CDU), der sich 2021 als Spitzenkandidat der Union um das Kanzleramt bemüht hatte, unterrichtet dort seit der vergangenen Woche am Geschwister-Scholl-Institut (GSI) für Politikwissenschaft in einem Seminar. Das war zunächst der „Süddeutschen Zeitung“ (SZ) aufgefallen.

Laschet, der für die CDU auch im Bundestag sitzt und früher Ministerpräsident in Nordrhein-Westfalen war, führt das Blockseminar „Abraham Accords Declaration: Die Arabische Welt in der Transformation?“ gemeinsam mit einem ihm übergeordneten Dozenten.

33 Bachelor-Studierende erfahren darin in vier Terminen, wie sich eine Reihe von Ländern im Nahen Osten entwickeln. Im September 2020 hatten fünf Länder der Region mit Israel die „Abraham Accords Declaration“ unterzeichnet, in dem Israel erstmals als eigenständiger unabhängiger Staat anerkannt wird.

Laschet erklärte Münchner Studenten Panne an früherer Uni

Doch nicht alle Studierenden waren über Laschets Teilnahme an dem Seminar erfreut: Laut der „SZ“ äußerte eine Teilnehmerin Bedenken wegen eines Vorfalls aus Laschets früherer Lehrtätigkeit an der RWTH Aachen.

2015 waren Laschet dort Klausuren abhandengekommen, woraufhin er dennoch Noten vergeben hatte – auch an Studierende, die an seiner Veranstaltung gar nicht teilgenommen hatten. Als das herauskam, beendete Laschet seine 16-jährige Lehrtätigkeit in Aachen. Laut dem Bericht hatte Laschet zu Beginn des Seminars seine Sicht des Vorfalls erklärt und sein Bedauern ausgedrückt.

Karsten Fischer, Lehrstuhlinhaber am GSI, verteidigte in der „SZ“ die Beauftragung Laschets. Das überwiegende Interesse an dem Seminar zeige sich an den über 100 Bewerbungen. Eine erneute Lehrtätigkeit Laschets in Folgesemestern werde für möglich gehalten.

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