Die vergangenen Jahre waren für die Lufthansa und ihre Passagiere nicht immer leicht. Nun soll es aber eine große Service-Offensive bei der Airline geben.

Die Lufthansa war einst die unumstrittene Nummer eins am deutschen Himmel. Wer komfortabel und mit dem besten Service reisen wollte – und das nötige Kleingeld übrig hatte – wählte die Airline für seinen Flug.

Doch in den letzten Jahren gab es immer wieder Ärger mit der Lufthansa – Verspätungen, Streiks und verlorene Koffer. Nun will das Unternehmen seinen angekratzten Ruf wieder etwas aufpolieren. Endlich sollen die vor Jahren angekündigten „Allegris“-Sitze kommen, wie Lufthansa-Airlines-Chef Jens Ritter am Donnerstag in München mitteilte.

Der erste „Allegris“-Airbus A350 soll nun am 1. Mai von München Richtung Vancouver abheben, nachdem der erste Flug eigentlich schon im vergangenen Jahr absolviert werden sollte. „Unsere Geduld wurde in den letzten Monaten und Jahren ein klein wenig strapaziert“, sagte Ritter dazu. Jetzt wolle das Unternehmen nach vorn blicken.

Nun soll jeden Monat eine weitere Maschine mit den „Allegris“-Sitzen ausgeliefert werden, die allerdings nur auf Langstreckenflügen eingesetzt werden. Im kommenden Jahr sollen es dann jeweils zwei pro Monat sein. Das Unternehmen zielt hier vor allem auf Passagiere ab, die Business oder Erste Klasse buchen. Es soll aber auch für die große Mehrheit der Economy-Passagiere Sitze mehr Platz geben.

Lufthansa will auch den Service verbessern

Doch nicht nur die Ausstattung der Lufthansa-Maschinen soll besser werden – sondern auch der Service. So sollen Kurzstreckenmaschinen mit neuen Internetantennen ausgestattet werden, sodass die Passagiere während des Flugs ohne Aufpreis mit der Außenwelt kommunizieren können, wie Airlines-Produktvorstand Heiko Reitz erläutert.

Mehr Fluggäste an deutschen Flughäfen

An deutschen Flughäfen wurden in den ersten drei Monaten des Jahres 39,6 Millionen Passagiere bei Abflug oder Ankunft abgefertigt, wie der Flughafenverband ADV berichtete. Das waren auch wegen des frühen Osterfestes noch 13,2 Prozent mehr als im Vorjahreszeitraum, aber noch immer 22,1 Prozent weniger als im ersten Quartal 2019. Aus Branchensicht wären ohne Streiks und hohe Abgaben mehr Menschen geflogen. Die Passagierzahl lag nach Angaben des Flughafenverbands im ersten Quartal bei 77,9 Prozent des Vor-Corona-Niveaus, zum Jahresschluss 2023 waren es noch 79,7 Prozent.

Die Passagierzahl lag nach Angaben des Flughafenverbands im ersten Quartal bei 77,9 Prozent des Vor-Corona-Niveaus, zum Jahresschluss 2023 waren es noch 79,7 Prozent.

Konzernchef Carsten Spohr sagte dem „Handelsblatt“: „Ich bin sicher: Sobald Allegris im Markt ist, werden wir auch wieder bei der Kundenzufriedenheit deutlich besser abschneiden.“ Auch an Themen wie der Bordverpflegung etwa in der Economy-Klasse auf der Kurz- und Mittelstrecke wird laut Spohr gearbeitet: „Beim Catering ohne Zuzahlung prüfen wir aktuell eine Ausweitung des Angebots.“ Gleichzeitig werde sich die Verlässlichkeit und Pünktlichkeit weiter verbessern. Allerdings warnte Spohr vor zu hohen Erwartungen. Angesichts stark gestiegener Kosten in Deutschland werde es immer schwerer, in der Heimat eine Grundversorgung anzubieten.

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