Wenn CSU und Linke eine Allianz bilden

Irgendwann wurde es Bärbel Bas zu viel. Es waren keine Zwischenrufe mehr, es war Zwischengeschrei, von allen Seiten des Plenums. „Wenn sich alle mal ein bisschen beruhigen könnten“, sagte die Bundestagspräsidentin. In der Wahlrechtsdebatte am Freitagmorgen war vieles anders als sonst im Bundestag: Die Linke klatschte frenetisch nach der Rede von CSU-Landesgruppenchef Alexander Dobrindt. Jan Korte, der Parlamenta­rische Geschäftsführer der Linksfraktion, nannte den Vorstoß der Ampel den „größten Anschlag auf die Demokratie seit Jahrzehnten“, und da jubelten die Abgeordneten der Union.

Das Zusammenspiel der beiden Oppositionsparteien verleitete den SPD-Mann Dirk Wiese zu der Bemerkung, hier bilde sich eine „christlich-sozialistische Union“. Da lachten mal fast alle, aber sonst ging es hart zur Sache. Der Vorwurf der Opposition in Zitaten: „Akt der Respektlosigkeit“, „Versuch der Wahlmanipulation“, „Schaden für die Demokratie“, „Arroganz der Macht“. Zwischenintervention, Zwischenfrage, kein ein­facher Job für Bärbel Bas, den Schlagabtausch in die Geschäftsordnung des Bundestags zu zwingen.

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