Die Wehrbeauftragte des Deutschen Bundestages, Eva Högl (SPD), hat sich für die Einführung eines jährlichen Veteranen-Tages in Deutschland ausgesprochen und hofft dazu auf eine baldige Initiative aus dem Verteidigungsministerium. Zum Start der Invictus Games, einem Wettkampf für kriegsversehrte Soldaten, in Düsseldorf sagte Högl der Düsseldorfer „Rheinischen Post“ und dem Bonner „General-Anzeiger“ (Samstag): „Die Teilnehmer der Invictus Games sind nicht gesund aus dem Einsatz zurückgekommen, sondern haben Verletzungen an Leib und Seele – manche lebenslang.“
„An den Spielen sieht man, was es heißt, Soldatin oder Soldat zu sein“, fügte sie hinzu. „Am bitteren Ende steht jede und jeder mit der körperlichen Unversehrtheit oder mit dem Leben für den Auftrag ein.“
Högl sagte, sie unterstütze die Idee eines jährlichen Veteranen-Tages in Deutschland, wie ihn unlängst der Deutsche Bundeswehr-Verband ins Gespräch gebracht hatte. Sie fände es sehr wichtig, die Veteraninnen und Veteranen stärker in den Blick zu nehmen als dies in Deutschland bislang der Fall gewesen sei. Dazu gebe es auch die Invictus Games, betonte Högl.
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„Wir werden kurzfristig sicher keine Veteranen-Kultur wie in den USA oder Großbritannien haben“, sagte sie. „In der deutschen Debatte ist beispielsweise ein Veteranenheim eine Möglichkeit, sich dort zu versammeln. Wir sollten den Veteranen dankbar sein, die viel geleistet haben für unseren Frieden und unsere Freiheit.“
Es gebe bereits eine Initiative aus dem Parlament heraus, aber auch vom Ministerium selbst könnte ein Veteranen-Tag angestoßen werden. „Der stellvertretende Generalinspekteur Markus Laubenthal ist Ansprechpartner für die Veteraninnen und Veteranen. Ich setze darauf, dass diese Debatte auch während der Invictus Games an Fahrt gewinnt und werde dafür werben“, sagte Högl.
Die vom britischen Prinzen Harry ins Leben gerufenen Invictus Games sind ein Sportwettbewerb für Kriegsversehrte, der in der Regel alle zwei Jahre stattfindet. In diesem Jahr ist erstmals Deutschland Gastgeber. Mehr als 500 verwundete, verletzte und kranke Soldaten sowie Veteranen aus 21 Nationen werden in Düsseldorf in zehn Sportarten gegeneinander antreten. Rund die Hälfte der Wettkämpfer leidet vor allem an psychischen Schäden. Der Wettkampf wird am Samstag in Düsseldorf eröffnet.