Warum trat der deutsche Leiter der UN-Mission zurück?



Bei den sudanesischen Kriegsparteien nicht mehr erwünscht: Volker Perthes

Bild: dpa

Die Kommentare nach dem Rücktritt des deutschen UN-Beauftragten für Sudan, Volker Perthes, sind nicht freundlich. Für das Land zeichnet sich weiter keine Lösung ab.

Was dem deutschen UN-Sonderbeauftragten für Sudan nach seinem Rücktritt hinterhergerufen wurde, war nicht freundlich. Volker Perthes‘ Abtritt als Leiter der UNITAMS-Mission sei „überfällig“ gewesen, äußerte die sudanesische Politologin Kholood Khair auf der Plattform X. Er sei „bestenfalls irrelevant“ gewesen und „schlimmstenfalls ein inkompetentes Hindernis“ für ein Engagement der Vereinten Nationen in Sudan, das seit April in Gewalt versinkt. Der Sudan-Experte und frühere amerikanische Diplomat Cameron Hudson schrieb ebendort, es brauche einen Sonderbeauftragten, der „die Fähigkeit, die Erfahrung und den Respekt der Parteien und der internationalen Gemeinschaft hat (etwas, das ­Perthes nie hatte)“.

Christian Meier

Politischer Korrespondent für den Nahen Osten und Nordostafrika.

Als Perthes im UN-Sicherheitsrat vergangene Woche in New York seinen jüngsten Lagebericht vortrug, schloss er mit der Erklärung, er habe Generalsekretär António Guterres gebeten, ihn von seinen Pflichten zu entbinden. Zu den Gründen äußerte er sich nicht. Der Nahostexperte und frühere Direktor der Stiftung Wissenschaft und Politik leitete seit 2021 die neue „Integrated Transition Assistance Mission in Sudan“. Von einem Übergang zur Demokratie, den die UN unterstützen könnten, kann aber keine Rede sein, seit am 15. April Kämpfe zwischen der sudanesischen Armee und den paramilitärischen „Schnellen Unterstützungskräften“ (RSF) ausbrachen.

Hinterlasse eine Antwort

Deine Email-Adresse wird nicht veröffentlicht.