Schlagabtausch in Nahost: Israels Botschaft an Iran



Raketenbeschuss aus Gaza in Richtung Israel am 10. Mai

Bild: AFP

Israels hartes Vorgehen gegen den „Islamischen Dschihad“ soll auch zeigen, dass das Land nicht geschwächt ist. Die Zweistaatenlösung, die Baerbock wieder fordert, ist graue Theorie.

Aus israelischer Sicht dürfte es beim aktuellen Schlagabtausch mit dem „Islamischen Dschihad“ nicht nur um die übliche periodische Abnutzung einer palästinensischen Terrorgruppe gehen. Durch den innenpolitischen Streit über die Justizreform ist bei den Feinden Israels womöglich der Eindruck entstanden, dass der jüdische Staat eine Phase der Schwächung durchlebt, politisch wie militärisch. Immerhin haben Reservisten mit Dienstverweigerung gedroht.

Mit dem harten Vorgehen gegen die Gruppe, vor allem mit der Tötung von Kommandeuren, zeigt Israel, dass es weiter die Oberhand im ewigen Nahostkonflikt hat. Das ist vor allem ein Signal an die iranische Führung, die den „Islamischen Dschihad“ unterstützt.

Koalition dürfte an Ansehen gewinnen

Leidtragend ist wie immer die Bevölkerung auf beiden Seiten: Im dicht besiedelten Gaza sind es Kollateralopfer; in Israel sind es die Einwohner der Orte, die wahllos beschossen werden. Die Zweistaatenlösung, die Außenministerin Annalena Baerbock am Donnerstag wieder forderte, ist nur in grauer westlicher Theorie eine Lösung für diesen deprimierenden Gewalt­zy­klus.

Netanjahus Koalition mit Siedlern und Araberfeinden wird keinen Ausgleich suchen. Sie dürfte mit der „Operation Schild und Pfeil“ sogar wieder an Ansehen gewinnen. Und die Terroristen in Gaza wollen Israel weiter vernichten. Sie werden trotz ihrer Verluste auf neue Gelegenheiten warten.

Hinterlasse eine Antwort

Deine Email-Adresse wird nicht veröffentlicht.