Militärintervention im Niger wäre „Kriegserklärung“



Hauptmann Ibrahim Traore, der Präsident von Burkina Faso, kam durch einen Putsch 2022 an die Macht.

Bild: AFP

Die Regierungen in Mali und Burkina Faso kamen selber durch einen Staatsstreich an die Macht. Die Wirtschaftsgemeinschaft Ecowas hatte den Putschisten im Niger zuvor ein Ultimatum gestellt und mit „Einsatz von Gewalt“ gedroht.

Wenige Tage nach dem Staatsstreich im Niger haben die Regierungen in Mali und Burkina Faso davor gewarnt, dass ein militärisches Eingreifen in dem westafrikanischen Nachbarland zur Wiedereinsetzung des festgesetzten Präsidenten Mohamed Bazoum von ihnen als „Kriegserklärung“ aufgefasst würde. „Jegliche militärische Intervention im Niger käme einer Kriegserklärung gegen Burkina Faso und Mali gleich“, teilten beide ebenfalls aus Staatsstreichen hervorgegangene Regierungen am Montag in einer gemeinsamen Erklärung mit.

Am Sonntag hatte die Westafrikanische Wirtschaftsgemeinschaft (Ecowas) bei ihrem Treffen in der nigerianischen Hauptstadt Abuja den selbsterklärten Machthabern im Niger ein Ultimatum gestellt und auch mit dem „Einsatz von Gewalt“ gedroht. Zudem forderte sie die „sofortige Freilassung“ des von den Putschisten festgesetzten Präsidenten Bazoum.

Nigrische Militärs hatten am vergangenen Mittwoch den seit 2021 amtierenden Bazoum festgesetzt. Ende der Woche erklärte sich dann der bisherige Chef der Präsidentengarde, General Abdourahamane Tiani, zum neuen Machthaber. Nach Mali und Burkina Faso ist Niger bereits der dritte Staat in der Sahelzone, der seit 2020 einen Putsch erlebt.

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